Heute möchte ich euch
eine Wunderantenne vorstellen, die zwar ein alter Hut ist, aber ohne
Balabalaunun und ähnlichen Zauber auskommt. Sie geht auf allen Bändern mit
einem SWR von < 1:2.
Was
eine Windom ist, weiss nicht jeder, der eine Amateurfunkprüfung gemacht hat.
Deshalb kann man es hier in
diesem ausgezeichneten Artikel von DG0KW nachlesen.
HB9KX hat im “Old Man”
vom Oktober 1988 eine abgeschlossene Variante der Windom vorgestellt, die dann
wieder in der Versenkung der Antennengeschichte verschwunden ist. Um auf allen
Bändern ein SWR von unter 1:2 zu erzwingen, hat er kurzerhand eine Windom mit
einem 100 Ohm Widerstand abgeschlossen. Das sieht dann so aus:
Natürlich wird damit
ein Teil der Sendeleistung in dem Widerstand verheizt. Doch ob nun Power in
einem Widerstand oder in einem Balabalaunun verbraten wird, kommt auf das
Gleiche heraus. Abgesehen davon, fällt das auf den höheren Bändern 10-20m der
Gegenstation kaum auf, geht es doch nur um 1 bis 3 dB. Soviel verliert manch
einer schon in seinem alten Koaxkabel. Erst auf dem 40m Band werden die
Verluste auf dem S-Meter deutlich erkennbar, und auf dem 160m-Band ist sie
nicht viel mehr, als eine mehrbessere Dummy Load.
Dafür braucht man
keinen Tuner und kann die Antenne direkt mit dem Transceiver speisen. Ideal als
IOTA-, Urlaubs-, Behelfs- oder Notantenne.
Der Widerstand darf
kein Drahtwiderstand sein. Aber in der E-Bucht findet man genügend Angebote von
5Watt Widerständen in Kohleschicht oder Metalloxyd-Ausführung. In diese ist
zwar noch eine Wendel eingefräst, doch schaltet man mehrere parallel, wird die
Induktivität vernachlässigbar.
Ich empfehle 10 Stück
1 kOhm 5W-Widerstände wie auf diesem Bild:
Ein Kunstwerk, das
meine Funkkollegen anlässlich eines Antennenseminars gebaut haben. Bei SSB und
CW Betrieb mit 100W auf 10 bis 20m werden sie übrigens nur handwarm. Sozusagen
ein lauwarmer Beweis, dass nicht die ganze Leistung verbraten wird.
Aufhängen kann man
diese Drahtantenne natürlich wie man gerade lustig ist. Auch als Inverted V.
Doch richtig schön DXig wird es, wenn man sie vertikal aufspannt, zum Beispiel
an eine Fiberglasrute geklebt:
Spannt man sie von
einem Mast schräg nach unten (in einem spitzen Winkel von etwa 30 Grad), wird
nicht nur der Mast kürzer, man erhält eine tolle Richtantenne für den
DX-Betrieb:
In beiden Fällen
befindet sich der kürzere Teil unten und das untere Ende nur 10cm über Grund.
Radials braucht man keine. Das Koaxkabel wird zwar im einen oder anderen Fall
etwas mitstrahlen. Doch zum Brenntest lässt man die Schwiegermutter kurz ans
Mikrofon. Wird sie heiss, schafft eine Mantelwellensperre Abhilfe.