Was ist besser als ein
UNUN?
Zwei UNUN’S!
Gestern war ich bei
Hans Peter, HB9PKP, zu Besuch. Wenn ich zum Einkaufen fahre, komme ich jeweils an seinem Haus vorbei, und jedesmal staune
ich über die wechselnden Antennenkonstruktionen. Hans Peter ist ein Tüftler und
Antennen sind nur eine Facette seiner Experimente.
Oben im Bild sehen wir
ihn mit seiner Bierdosenantenne für 40m. Doch als “UNUN-Allergiker” hat mich
vor allem dieser Kasten interessiert, den er portabel einsetzt:
Hans Peter betreibt
aber auch zuhause eine Langdrahtantenne mit zwei UNUNS 1:9. Einer am
Speisepunkt und einer am Ende. Wobei letzterer mit einem 50 Ohm Dummy Load
abgeschlossen ist. Es handelt sich dabei also um eine Art Wanderwellen-Antenne
(Traveling Wave Antenna). Eine solche Konstruktion zeichnet sich vor allem
durch ihre enorme Breitbandigkeit aus. Das SWR ist im ganzen Kurzwellenbereich
niedrig. Aber sie ist auch eine ruhige Antenne, da sie geerdet ist und sich
nicht aufladen kann.
VK6YSF gehört auch zu den Amateuren, die damit
experimentiert haben und von ihm stammt das nachfolgende Schema der Antenne:
Ein Funkamateur, der sich auch intensiv mit der
Materie auseinandergesetzt hat, ist W4RNL. Er zeigt auf seiner Webseite, wie man
Wanderwellenantennen berechnet. Auch W7HTJ hat mit dieser Sorte Antenne Erfahrungen gemacht
(ganz runter scrollen)
Wanderwellen-Antennen
sind eigentlich nichts anderes als strahlende Leitungen und sie entwickeln bei
einer Ausdehnung von mehreren Wellenlängen eine starke Richtwirkung. Eine
prominente Vertreterin dieser Gattung ist die Beverage-Antenne, welche als
Empfangsantenne vor allem auf 160m bei DX-Profis beliebt ist.
Ist die Wanderwellenantenne
jedoch kurz im Verhältnis zur Wellenlänge, so geht ihre Richtwirkung verloren.
Auf den unteren Bändern wird sie zum Steilstrahler.
WA2WVL hat diese
Antennen in seinem Artikel
BROADBAND TRANSMITTING WIRE ANTENNAS FOR 160 THROUGH 10 METERS
im
QST vom November 1995 eingehend untersucht. Eine derartige Antenne mit zwei
UNUNS und 50 Ohm Abschluss, in 10m Höhe und mit 30m Länge, erreicht gemäss
seinen Berechnungen folgende Wirkungsgrade:
1.8 MHz 1.8%
3.8 MHz 11.7%
7.2 MHz 26%
10.1 MHz 35.2%
14.2 MHz 53.2%
18.1 MHz 60.4%
21.2 MHz 64.9%
24.9 MHz 68%
28.5 MHz 68.5%
Das SWR sollte dabei
immer unter 1:1.5 bleiben.
Dieser Draht ist als
Kompromissantenne also durchaus brauchbar und dürfte sich vorallem bei SWL’s
bestens bewähren.