Mittwoch, 4. Februar 2015

Funkperlen reloaded: IC-736 & IC-738 - Intermodulation im 160m Band


Veröffentlicht am 26. März 2011


   Der Icom-Transceiver IC-736 und seine abgespeckte Variante IC-738 sind auf dem 160m – Band nicht besonders intermodulationsfest. Abends kann es an guten Antennen vorkommen, dass das ganze Band mit Phantomsignalen verseucht wird.
   Erstaunlicherweise tritt dieser Effekt nur im 160m-Band auf. Die mangelnde Intermodulationsfestigkeit auf 160m manifestiert sich übrigens auch in den Messresultaten diverser Testberichte.
   Verursacht werden die Intermodulationsstörungen durch sehr starke Mittelwellen-Rundfunksender im Bereich zwischen etwa 1.2 und 1.6 MHz. Zwar wird das Empfangssignal vor den einzelnen Bandfiltern über einen Hochpass geleitet (ausser für den Bereich unter 1.6 MHz), doch dieses Hochpassfilter wirkt im oberen Mittelwellenbereich kaum, wie eine Analyse zeigt.
   Um mit diesem sonst sehr guten Gerät auch Abends ungestört 160m hören zu können, habe ich ein zusätzliches Hochpassfilter gebaut und dazwischen geschaltet. Es ist ein siebenpoliges Chebychev-Filter mit einem Drittel Dezibel Rippel im Durchgangsbereich. Da im Transveiver nur wenig Platz vorhanden ist, musste das Filter ein wenig “miniaturisiert” werden, wie das folgende Bild zeigt:

   Der Einbau ist relativ einfach: Man trennt das Koaxialkabel auf, das vom Filter Unit auf J12 auf dem Mainboard führt und schaltet das Filter dazwischen. Befestigt wird es mit doppelseitigem Klebband.

   Die Wirkung ist frappant: Das 160m-Band ist nun abends absolut frei von Phantomsignalen und der Attenuator muss nicht mehr verwendet werden. Einziger Wermutstropfen: So wie ich das Filter eingebaut habe, sinkt die Empfindlichkeit des Empfängers unterhalb 1.8 MHz rapide ab. Mittel- und Langwellensignale sind nur mehr schwach zu empfangen.
   Die Werte für das Filter müssen genau eingehalten werden (1%). Ohne die Verwendung eines LC-Meters steht man rasch im Schilf. Zwar kann man für die Toroide die benötigten Windungszahlen berechnen, für den Feinabgleich müssen aber die Windungen zusammengerückt oder auseinandergezogen werden.

   Auch empfiehlt es sich, das Filter vor dem Einbau mit einem Analyzer durchzumessen.