Da wir im alten Jahr
nicht Gescheites mehr zu tun haben, probieren wir mal unser Weihnachtsgeschenk
aus, das wir uns der Einfachheit halber selbst gekauft haben. Doch oh Schreck,
da gefriert uns das Funkerblut in den Adern.
Oben im Bild sehen wir
ein Nissei PS30SWII, ein Schaltnetzteil mit max. 30A bei 13.8V. Es kostet
dreimal nix und versorgt uns nicht nur mit DC, sondern auch mit jeder Menge HF,
wie auf dem nächsten Bild zu sehen ist:
Horizontal 0.5MHz/Div,
vertikal 10dB/Div. Der Referenzpegel ist unwichtig, da wir ja nur wissen
wollen, wie das Spektrum vor und nach der Modifikation aussieht. Trotzdem hier
noch ein Schnappschuss vom K.O. bei 10mV/Div:
Also schrauben wir mal
die Bodenplatte ab und werfen einen Blick ins Gerät. Entgegen unseren
Befürchtungen ist es recht sauber aufgebaut. Auch ein Ausgangsfilter ist
vorhanden. Doch leider ist es ungenügend.
Schema
haben wir natürlich keins – ja, ja ich weiß: man sollte nie ein Gerät ohne
Schaltplan kaufen. Aber wir sehen ja die dicken Kabel, die von der Platine zur
hinteren Buchse führen. Schwungs die Zange her und durchgetrennt – no risk no
fun. Dann greifen wir tief in die Bastelkiste und behändigen einen Ringkern von
Epcos, der sich dort langweilt. Ein R34/N30.
Dann wickeln wir sieben Windungen unseres stärksten Lautsprecherkabels drauf
und löten das Teil in die Leitung, die wir vorher aufgetrennt haben. Das sieht
dann etwa so aus:
Wenn wir alles richtig
gemacht haben, funktioniert unser Nissei immer noch. Und da wir schon mal drin
sind, eichen wir gleich mal das eingebaute V/A-Meter. VR5 ist für die Spannung
und VR4 für den Strom. Die anderen Dinge touchieren wir geflissentlich nicht,
da wir ja über kein Schema verfügen. Rasch die Bodenplatte aufgeschraubt (und
dabei den 100nF hinten in der Ecke nicht vergessen, der mit einer Lötöse
untergeklemmt wird) und fertig ist. Auf dem Spektrumanalyzer sieht es jetzt so
aus:
Volltreffer! Wir
können jetzt sogar rechts vom Null-Marker (das ist der gewaltige Berg am linken
Bildrand) einen Mittelwellensender erkennen, der reindrückt. Der HF-Dreckzaun
wurde um mindestens 20dB reduziert. Schnell noch mit dem Transceiver reingehört,
und oh Wunder, oh Schönheit, der Lattenzaun ist kaum mehr zu hören.
Nachtrag: Das NT läuft bis heute (Feb2015) jeden Tag klaglos.