Veröffentlicht am 9. Februar 2014
Auf dem Web zirkulieren ja
bereits verschiedene Versionen eines Transverters von G3XBM, sowohl für 136 kHz, als auch für 472 kHz. Allerdings
muss man damit Split arbeiten. Er setzt nur das Sendesignal um. Man empfängt
direkt auf Mittelwelle.
Die
hier vorgestellte Schaltung arbeitet echt transceive. Das heißt: man sendet und
empfängt auf 5 MHz. 472 kHz entspricht genau 5.475 MHz. Das ist nicht nur
praktisch; man kann mit dem Transverter auch Lang- und Längstwelle bis 10 kHz
hinunter hören. Zum Beispiel den legendären SAQ auf 17.2 kHz mit seinen sporadischen Grußbotschaften. Und das
notabene mit dem FT-817.
Angesteuert wird das
Teil mit 500 mW, der tiefsten Leistungsstufe. Doch die Schaltung ist so
ausgelegt, dass sie auch kurzzeitig 5 W erträgt, ohne kaputt zu gehen.
Doch nun zum Schema:
Der Lokaloszillator mit dem 5 MHz Quarz ist ein Hartley. Er braucht zwar eine
Spule, dafür kommt er mit nur einem Transistor aus und lässt sich präzise
einstellen und ist sehr sauber. Ich wollte den Sendemischer ja nicht mit einem
ganzen Wellensalat belasten.
Wie
ihr sicher bemerkt habt, liebe ich Induktivitäten :-) Es
wimmelt nur so von Spulen. Ich habe insgesamt vier Tiefpassfilter eingesetzt um
“das Haus in Ordnung” zu halten. Sie sind alle gleich aufgebaut und simple
Chebyshev-Filter mit gängigen Kapazitätswerten. Auf “schärfere” Cauer-Filter habe
ich verzichtet, da sie weniger tolerant sind und präzisere und zum Teil
exotische C-Werte erfordern. Beim TPF in der Endstufe habe ich natürlich
Glimmerkondensatoren genommen, MKP würden aber auch genügen. Der Rest sind NPO
(COG) Kerkos.
Auch
die Spulen im Endstufenfilter sind etwas kräftiger als bei den anderen: zwei
zusammengeklebte T68-2 ansttat T50-1. Natürlich habe ich das genommen, was
meine Bastelkiste gerade zu bieten hatte. Dank dem genialen LC-Messgerät
von AADE und dem Ringkernrechner von DL5SWB, Wilfried, kein Problem.
Filter fünfter Ordnung
genügen übrigens vollauf, da die abgestimmte 630m Antenne noch ein zusätzliches
Filter darstellt.
Als
Sendemischer dient ein SBL-3, der im Gegensatz zum SBL-1 auch im Längstwellenbereich noch gute Resultate
bringt. Der Empfangsmischer ist einSA612 .
Seine Schutzschaltung ist so ausgelegt, dass er nicht kaputt geht, wenn man mal
das Kabel für die S/E-Umschaltung zwischen FT-817 und Transverter vergisst. Es
kommt vom ACC-Anschluss “TX GND”
Noch
ein Wort zum Ausgangstrafo. Die Ausgangsimpedanz einer PA berechnet sich ja
“Hosensack mal Pi” mit Zout = Vdc²/2 x Pout. Und da komme ich in den Bereich
von ungefähr 5 Ohm. Deshalb habe ich als Ausgangsübertrager einen 1:9 UNUN
eingesetzt.
Damit sind alle Beteiligten zufrieden ;-)
Damit sind alle Beteiligten zufrieden ;-)
Mit den beiden 1k
Potis können die Arbeitspunkte eingestellt werden. Im Prinzip kann mit dem
Transverter auch SSB gemacht werden. Interessant sind aber eher digitale
Betriebsarten wie WSPR. Für CW werden die Potis einfach soweit aufgedreht, bis
die maximale Leistung rauskommt. Der Ruhestrom bleibt so insgesamt unter 100 mA
und der Wirkungsgrad der PA liegt über 70%.