Denn der Richtkoppler ist das Herzstück eines SWR-Messgeräts, ob es nun separat oder im Transceiver eingebaut ist.
Seine Aufgabe ist, einen kleinen Teil der HF abzuzweigen, bevor sie zur Antenne gelangt. Die Hochfrequenz kann dann gleichgerichtet und zum Beispiel auf einem Drehspulinstrument angezeigt werden. Dazu genügt bereits eine Diode und ein Kondensator. Das Instrument lässt sich in Leistung oder SWR eichen und so wissen wir immer Bescheid, was mit unserer wertvollen Hochfrequenz passiert: ob wir sie in den Aether schicken oder sonstwohin.
Doch Vorsicht: wer anstelle der Antenne einen Dummy Load montiert, hat auch ein ausgezeichnetes Stehwellenverhältnis ;-)
Schließlich ist es immer noch die Antenne, welche über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Das SWR ist nur ein Nebenschauplatz.
Richtkoppler heißt das Teil, weil es richtungsabhängig funktioniert. Man kann damit nicht nur einen Teil der Vorwärtsleistung auskoppeln sondern auch einen Teil der Rücklaufleistung. Also die Leistung die von der Antenne zurückkommt, weil das SWR (die Anpassung) nicht stimmt. Man muss den Richtkoppler in diesem Fall einfach nur "umpolen".
In der Regel machen wir uns keine großen Gedanken um unsere Richtkoppler. Doch wenn wir die Frequenzbänder hochklettern und an der Mikrowelle knabbern, müssen wir feststellen, dass unser schönes SWR-Meter nicht mehr ausreicht. Dann müssen wir uns einen Richtkoppler beschaffen.
Obschon die Dinger einfache Gemüter sind und nur aus zwei parallel geführten Leitern und einem Abschlusswiderstand bestehen, werden sie mit zunehmender Frequenz und Qualität teurer.
Das liegt natürlich daran, dass auf dem Markt nur Profi-Koppler anzutreffen sind, und für's Militär oder HF-Labor kann es nicht teuer genug sein.
Der OM wird also in der Regel nach Gebraucht-Perlen tauchen müssen, um sein Budget zu schonen, wenn er so ein Teil für das 13cm Band oder höher erstehen will. Gut, Hardcore-Migroswellen-Öhmer bauen sich natürlich den Koppler selbst.
Kürzlich bin ich aber über einen Richtkoppler gestolpert, der den Bereich von 800 - 2500 MHz abdeckt, -10dB der Leistung auskoppelt und dabei 200W "Durchfluss" erträgt.
Neu und für ca. 7 Euro und - wen wundert es - aus China.
7 Euro kann man noch riskieren ohne sich groß über eine eventuelle Fehlinvestition zu ärgern.
Und siehe da, diesmal kam, zwar schlecht verpackt, aber kein Schrott ins Haus. Sicher kein Profi-Tool, doch für einen unbedarften OM wie mich durchaus genügend.
Das Teil läuft und macht auch von innen einen vernünftigen Eindruck, wie die nächsten Bilder zeigen:
Wer sich über das unbekannte Wesen Richtkoppler schlau machen will und auch ein paar Formeln nicht scheut, kann zum Beispiel hier nachgucken.
Richtkoppler wie oben in den Bildern 2-4 werden ohne Anzeige geliefert. Dafür muss der OM selbst sorgen. Am Koppelausgang steht lediglich die abgezweigte HF zur Verfügung.
OT. Ein Flugzeug wie ein Helikopter:
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