Samstag, 5. März 2016

Prognosen für den Kurzwellenfunk



Ohne aktuelle Funkprognosen ist Kurzwellenfunk wie Blindflug.

Für den DXer gibt es VOACAP mit einer ganzen Palette von Möglichkeiten. Nebst detaillierten Prognosen für eine bestimmte Strecke nach Tageszeit und Frequenz, kann man auch eine Übersicht über die aktuelle Reichweite seiner Signale auf dem Globus bekommen. Dabei lassen sich die Sendeleistung und die verwendeten Antennen spezifizieren. Damit kann sich der Funker ein gutes Bild darüber machen, ob zum Beispiel eine Funkverbindung auf 15m zu einer bestimmten Tageszeit mit Vertikalantennen und 100W zwischen Zentraleuropa und Westaustralien klappen würde.

Wer mehr an europäischen Verbindungen oder gar NVIS gelegen ist, dem helfen die diversen Ionosonden. Einen Überblick über alle Ionosonden weltweit gibt diese Seite.
Die wichtigsten Sonden für Europa findet man direkt hier:

Tromsø (Norwegen)
Juliusruh (Norddeutschland)
Dourbes (Belgien)
Pruhonice (Tschechien)
Rom 
El Arenosillo (Südspanien)
Athen

Eine sehr gute Übersicht über die Entwicklung des weltweiten Funkwetters gibt die Seite von WM7D. man findet dort nicht nur die wichtigsten solaren Indizes, sondern auch aktualisierte Diagramme über das Fortschreiten des aktuellen Sonnenzyklus.

Doch um die letzten Geheimnisse der Funkausbreitung zu ergründen, empfehle ich ein Buch. Zwar gibt es viele, auch in Deutsch, doch eines hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen:
Propagation and Radio Science von Eric P. Nichols KL7AG
Wieso?
Eric enthüllt dort Dinge, über die sich andere Bücher ausschweigen, bzw. falsche Informationen liefern. Zum Beispiel klärt er den Leser darüber auf, wie unterschiedlich die Wellen aussehen, die uns die Ionosphäre reflektiert und wieso das für den Funker von Bedeutung ist. Er räumt in seinem Buch mit Legenden auf, die sich bei Funkamateuren seit Jahrzehnten hartnäckig halten, obwohl sie die Wissenschaft schon lange entlarvt hat. Ich habe darüber berichtet.




OT. Anleitung für Flugpassagiere, für den Fall, dass beide Piloten ausfallen. Hier am Beispiel einer 737. Wir Funkamateure haben ja Erfahrung mit vielen Knöpfen ;-)