"Zwar verfügt der IC-7300 über keinen Eingang für eine Referenzfrequenz, doch der interne Oszillator ist sehr stabil und bewegt sich kaum vom Fleck." So dachte ich, bis ich den 7300er etwas genauer anschaute.
Misst man seine Empfangsfrequenz, so ist er in der Tat stabiler, als die WSJT-X Betriebsarten es erfordern. Die Abweichung beträgt bei meinem Exemplar auch bei längerem Betrieb im 10m Band nicht mehr als 1Hz. Notabene im Shack bei 22 Grad Celsius.
"So stabil wie er bei Empfang ist, muss er auch beim Senden sein", dachte ich. Denn die interne Referenzfrequenz ist in beiden Fällen die gleiche.
Doch dann bin ich auf ein seltsames Phänomen gestoßen: bei einem CW Dauerstrich sackt die Frequenz (28 MHz) in den ersten 10 Sekunden bis zu 5 Hz ab, um sich dann rasch wieder der eingestellten Frequenz zu nähern.
Bei CW oder SSB wird die Gegenstation kaum etwas bemerken. Doch bei WSPR, FT8 und Co könnte es unter Umständen kritisch werden.
Ich werde in der nächsten Zeit die Kiste unter Beobachtung stellen und auf 6m WSPR laufen lassen.
Vielleicht betrifft dieses Phänomen ja nur mein Gerät. Und dann gibt es ja noch eine weitere Möglichkeit, die man immer in Betracht ziehen muss: wer misst, misst Mist.
Ekki DK2CH hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass der IC-9700 über keinen Referenzeingang verfügt und hat mir dazu ein Bild geschickt:
Auch einen Transverter-Anschluss scheint das Gerät nicht zu haben.
Mit diesen Mängeln "ausgerüstet" scheint mir der 9700 schlecht für die Zukunft auf VHF und UHF gerüstet zu sein. Denn auch auf den rauschenden Bändern ist die Zukunft digital.
Dabei spreche ich nicht von Hamnet und dem digitalen Sprechfunk, sondern von schmalbandigen, digitalen Betriebsarten, die auch dann Verbindungen möglich machen, wenn die Signale für unsere Ohren schon längst im Rauschen verschwunden sind.
So betrachtet, rückt der IC-7610 wieder in den Blickpunkt. Der grosse Bruder des 7300er verfügt über beide Assets: Referenz- und Transverter-Anschluss. Vielleicht sollte ich doch für dieses Teil zu sparen beginnen?
In der Zwischenzeit werde ich mich weiter mit dem 7300er beschäftigen. Dem wurde von Icom gerade ein neues Update spendiert. 1.21 ist die Laufnummer. Zu den Verbesserungen/Änderungen heißt es lapidar:
Production process improvement.
No changes in user operations.
Da frag ich mich, was der OM davon hat. Im "production process" sind die meisten von uns ja nicht involviert.
1 Kommentar:
Hallo Anton,
für den IC7300 bietet Michael, DB6NT, einen Bausatz zum Nachrüsten an:
http://shop.kuhne-electronic.de/kuhne/de/shop/zubehoer/andere-komponenten/Transverterinterface+fuer+IC7300++Bauteilesatz/?card=1819
vy 73
Andreas, DJ5AR
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