Donnerstag, 28. Juli 2016

23 cm Endstufe mit dem Mitsubishi Modul RA18H1213G



Kaum hatte ich meinen IC-910 verkauft, begann ich das 23cm Band zu vermissen. Zwar waren die QSO's auf diesem Band Raritäten, aber es waren eben auch Funkperlen, an die ich mich besonders gerne erinnere.
Mein neuer FT-991 kann zwar vieles, doch 23cm kann er nicht. Also musste eine andere Lösung gefunden werden.
Zuerst dachte ich daran, einen Transverter zu kaufen, wie ich in hier beschrieben habe. Aber wieso nicht einfach einen selbst "zusammennageln"?
Ich ging also daran, meine Funkperlen-Schatztruhe zu durchwühlen. Zu meiner Freude kam da recht brauchbarer Edelschrott aus alten Zeiten ans Tageslicht.
Leiterplatten sind zwar eine tolle Sache, doch für ein Einzelstück im Mikrowellenbereich gibt es noch was besseres: Stabile Blechgehäuse mit Kammern - das klassische Breadboard für den UHF-Bereich.
Der Lokaloszillator besteht in meinem Fall aus einem 96 MHz Quarzoszillator, der in nachfolgenden Stufen verdreifacht und zweimal verdoppelt wird. 1152 MHz sind das Resultat. Im Bild rechts ist der Quarzoszillator zu sehen:



Im zweiten Blechgehäuse, dem eigentlichen Transverter, werkeln zwei Dioden-Ringmischer aus der Funkperlen-Schatztruhe. Es sind TFM-15 von Mini-Circuits. Einen für das Sendesignal, der andere für den Empfang. Eine DeLuxe Lösung. Sie brauchen zwar je 10dBm LO-Leistung, doch mein LO liefert mit 17dBm genügend Power um einen einfachen Powersplitter mit drei Widerständen zu benutzen.
Den Rest erledigen die kleinen Alleskönner PGA-103+. Zwei davon heben das Sendesignal auf 100mW und zwei dienen als Vorverstärker für den Empfangsmischer. Wie man sieht, steckt auch im Transverter nur wenig Material:


In der rechten Kammer hat die 5V-Versogung für die PGA-103 ihren Wohnsitz. Da die kleinen Kerle ziemlich viel Strom ziehen, sitzt dort ein zweites Umschaltrelais, das die 5V vom Empfangs- auf den Sendezweig umschaltet. Als Nachsetzer dient nicht der FT-991 sondern der FT-817 im 2m Band.

Soweit so gut, doch 100mW Sendeleistung sind etwas mager, wenn man nicht auf einem Gipfel sitzt und die Berge als passive Reflektoren anstrahlen muss.
Aber auch hierfür gibt es eine günstige Lösung. Das Zauberwort heisst RA18H1213G. Man findet es u.a. auch in der E-Bucht. Hier mein Lieferant.
Dieses LDMOS-Modul von Mitsubishi macht aus den 100mW gute 20W mit einem Minimum an externen Komponenten. Allerdings will es gut gekühlt werden, denn es arbeitet alles andere als effizient.
Aber auch hier hilft die moderne Technik. Was gibt es besseres als einen CPU-Kühlkörper aus Kupfer wie er auf leistungsstarken Prozessoren in Servern eingesetzt wird? Noch einen leisen Lüfter drauf und das Modul bleibt immer handzahm handwarm.


Ganz wichtig ist, dass man die Eingänge für die Speisung und die Arbeitspunkt-Einstellung unmittelbar an den Anschlüssen mit SMD Kondensatoren abblockt. Sonst bekommt das Teil das wilde Schwingen und die Maus ist aus.
Das Relais rechts dient zur Sende-Empfangs-Umschaltung. Das Relais links, das wie ein toter Käfer die Beine in die Luft streckt, schaltet beim Senden die Vorspannung für die Arbeitspunkt-Einstellung zu. In meinem Fall habe ich diese so eingestellt, dass das Modul 3A Ruhestrom zieht.
Ein einfaches Filter für die 2. und 3. Harmonische hilft dem OM, in der Norm zu bleiben.

Im nächsten Bild sieht man den ganzen Transverter. Er wurde so aufgebaut, dass er gerade in die letzte verbleibende Lücke in meinem Mini-Shack passt:

  Der Aufbau in einzelne Module und die strikte Trennung von Sende- und Empfangszweig machen Messungen und Modifikationen einfach. Der Transverter funktioniert zu meiner vollen Zufriedenheit und ich bin ein wenig traurig, dass dieses Projekt schon zu Ende ist. Es ist ein interessanter Mix aus "alter" und neuer Technik und hat mir viel Spaß gemacht.
Es ist nicht mein erster Transverter, den ich gebaut habe. UHF-Pionier DJ9HO (sk) war mein Lehrmeister und seine UHF-Unterlagen waren für mich während langen Jahren die wichtigsten Bücher im Shack.

Zum Schluss will ich noch auf einen wichtigen Punkt aufmerksam machen. Wer zum ersten Mal ein RA18H1213G in der Hand hält, mag vielleicht erschrecken. Die beiden Flansche heben sich ca einen halben Millimeter vom Modulboden ab und dieser ist nicht flach, sondern eingebuchtet. Ein guter thermischer Kontakt zum Kühlkörper ist deshalb schwierig herzustellen. So stellt sich das Mitsubishi vor. Doch es gibt diesbezüglich unter Funkamateuren verschiedene Theorien. Einige feilen die Flansche ab und schleifen den Boden plan. Andere wiederum machen gar nix und füllen den Spalt einfach mit Wärmeleitpaste. 
Ich habe ein 0.5mm Kupferblech unter den Boden gelegt um die Höhe der Flansche zu kompensieren und beidseitig mit Wärmeleitpaste nachgeholfen.
Das Modul ist auf einem Keramiksubstrat aufgebaut und daher empfindlich. Einige OM haben schon Lehrgeld bezahlt. Ich gehöre zu den Glücklichen, welchen das erspart geblieben ist.

Wer gerne eine Leiterplatte, bzw. einen Bausatz für das Modul hätte, wir bei Mini-Kits und W6PQL oder PE1RKI fündig.

Nachtrag #1
Hier noch die Ergänzung eines aufmerksamen Lesers:
Hallo Anton,
zu der Baubeschreibung herzlichen Dank, auch wenn ich keinen Bedarf daran habe. Aber: Du schreibst, dass manche OM den Spalt zwischen Kühlkörper mit Wärmeleitpaste auffüllen. Das ist das Sträflichste, was man machen kann! Wärmeleitpaste darf nur als hauchdünne Schicht verwendet werden, niemals als „Spachtelmasse“!
Auch wenn die mechanische Beschaffenheit dieses Bausteins ungeschickt gewählt ist, dann lieber auf den Kühlkörper eine dünne Zwischenplatte legen und sauber verschrauben. Hierzu sollte aber die Platte etwas dicker sein als der Spalt, auch wenn es sich als etwas frickelig gestaltet, beide Befestigungsschrauben gleichmäßig anzuziehen. Man kann sich hier sehr gut behelfen, in dem man unter die Schraube eine passende Wellscheibe einlegt, die beim Anziehen der Schraube den Baustein sanft vorspannt. Denn entgegen mancher Glauben reicht es, wenn der Baustein sanft anliegt. Hier müssen keine hunderte von Newtons wirken, um Kühlung zu erreichen.
Schaut man mal auf das Datenblatt, so zeigt sich, dass der Absatz ungefähr 0,09mm sind, also nicht ganz ein Zehntel Millimeter. Sowas müsste eigentlich auch mit gängigen Isolationsscheiben problemlos auszugleichen gehen. Da ich den Aufbau des Bausteins nicht kenne, kann ich auch nicht beurteilen, ob eine solche Spannungsisolierte Montage zwingend erforderlich ist.
Und um so planer und ebener eine Kühlkörperfläche zum Bauelement ist, desto besser die Wärmeableitung!
Gruß Stefan

Nachtrag #2
Hier noch eine weitere Ergänzung zu meinem Blogeintrag:
Hallo Anton,
dann muss ich meinen Senf auch dazugeben: weshalb meinen alle, schlauer zu
sein als der Hersteller?
0,09 mm ordentliche Wärmeleitpaste (sowas mit Silber drin), wie von
Mitsubishi empfohlen, sind nicht "das Sträflichste, was man machen kann",
sondern führen zu einem funktionierenden Aufbau. Bei mir in mehreren
Exemplaren seit mehr als 10 Jahren.
http://www.df9ic.de/doc/2005/darmstadt_2005/darmstadt05.pdf
Gruss Henning
PS: wenn Du Langeweile hast:
http://www.df9ic.de/doc/2015/weinheim_2015/weinheim_2015_1296MHz_PAs.pdfbzw.
http://www.df9ic.de/doc/2015/weinheim_2015/weinheim_2015_ppt_1296MHz_PAs.pdf

Montag, 25. Juli 2016

IC-7300 neu abgeglichen



Post kommt oft. Lustiges, Interessantes, Nachdenkliches. Zuviel, um auf alle Mails immer zu antworten. Einige glauben, ich sei allwissend, andere halten mich für blöd und ein paar wenige wollen, dass ich für sie google.

Eine interessante Nachricht habe ich von Manfred bekommen. Er schreibt:
Hallo lieber Anton,
auch ich habe einen IC-7300, und vor kurzem hatte ich den Yaesu leihweise zum Vergleich auf meinem Stationstisch.
Der Unterschied beim Talk-Power zwischen den 2 ungleichen Transceivern ist marginal. Mein ICOM geht beim Besprechen bis nah an die 100W, Compressor und Mic-Gain haben darauf nur wenig Einfluss.
Was allerdings einen großen Einfluss hat, ist die Versorgungsspannung.
Bei mir stellen 13,0V das Optimum dar. Sowohl ein verringern wie auch erhöhen lässt die mittlere Leistung beim sprechen einbrechen. Diesen Effekt hab ich schon bei anderen ICOM-Transceivern festgestellt.
Wichtig ist auch die Stabilität der Spannung, also am Besten den TRX direkt am Netzteil ohne Verzweigung oder Verlängerung anschließen.
73 aus der Pfalz von DL2IAO
Nun, ich bin mir nicht ganz sicher, ob wir das gleiche meinen. Talk Power und Spitzenleistung sind zwei unterschiedliche paar Stiefel. Compressor und Mike-Gain ändern wohl an der Spitzenleistung (PEP) nichts, bringen aber durchaus mehr durchschnittliche Sprechleistung (Talk Power). Bei guten Messgeräten, wie diesem da, lässt sich zwischen Durchschnittsleistung (Average) und Spitzenleistung (PEP) umschalten:


Manfreds Posting hat mich dazu gebracht, meinen IC-7300 genauer unter die Lupe zu nehmen.
Das Service-Manual findet man hier (danke Lorenz HB9BMR), und wenn man über das notwendige Equipment verfügt, ist ein frischer Abgleich rasch gemacht. Denn die meisten Abgleichfunktionen sind automatisiert. Das heißt: man braucht bloß eine Taste zu drücken und der Transceiver gleicht sich automatisch ab. Sogar die Ruheströme der Endstufe und des Treibers werden automatisch eingestellt. Trimmer gibt es keine mehr - der Deckel bleibt auf dem Gerät.

Nun, ich habe meinen IC-7300 neu abgeglichen und das Resultat lässt sich sehen. Er bringt nun 110W Spitzenleistung und auch die durchschnittliche Sprechleistung hat sich markant verbessert. Sie liegt nur noch ca. 1 bis 2 dB unter den Werten des FT-991. Der Unterschied ist jetzt tatsächlich marginal.

Der automatisierte Abgleich lässt keinen großen Spielraum für Mogeleien. Aber ein klein wenig habe ich natürlich schon "an der Schraube gedreht" ;-) 

Wie gesagt, ich erhalte viel Post. Auf eine ganz spezielle Frage möchte ich zum Schluss noch eingehen: Remo HB9SHD fragt, ob das Goldschürfen im hohen Norden reiche, um einen Hilberling zu bezahlen. Vielleicht kann der folgende Film darauf eine Antwort geben:




Samstag, 23. Juli 2016

23cm und 13cm Transverter von LZ5HP


Einerseits gehört das 23cm Band - ebenso wie 13cm - noch zum UHF-Bereich (300 - 3000MHz), andererseits werden Frequenzen über 1GHz als Mirowellen bezeichnet.
Wie auch immer: Unser 23cm Band ist das Tor zum Mikrowellenbereich und ideal für einen Einstieg in dieses faszinierende Gebiet, in dem es für den neugierigen Funkamateur viel zu entdecken gibt.

Leider sind käufliche Transceiver rar und teuer (IC-9100, TS-2000). Aber dafür gibt es günstige Transverter zu kaufen - sogar als Bausatz. Zusammen mit einem FT-817 erhält der OM so eine Mikrowellenstation für wenig Geld.

Neben den bewährten Transvertern von Kuhne, der auch einen Bausatz verkauft, bietet nun auch Hristiyan LZ5HP aus Sofia einen 23cm Transverter an. Und das zu einem außerordentlich günstigen Preis:
156 Euro plus 8 Euro für den Versand (10 Euro für 2 Stk.)

Dieser Transverter - nun in der verbesserten Version V2.3 -  liefert 2.5 W und ist sehr empfindlich (Rauschzahl 1dB). Die Stabilität des internen Oszillators von +/- 1ppm bei 20 Grad lässt sich durch den Anschluss eines externen 10 MHz Oszillators verbessern (z.B. Rubidium, TCXO)

Doch das ist noch nicht alles:
Hristiyan hat nun auch einen Transverter für das 13cm Band im Angebot:
Er liefert 2 W und sein Lokaloszillator lässt sich für verschieden Frequenzbereiche per Jumper umstellen. Im Gegensatz zum 23 cm TVT setzt er nicht vom/ins 2m Band um, sondern in das 70cm Band. Das ist nicht nur bezüglich Spiegelfrequenz-Unterdrückung von Vorteil, sondern ermöglicht auch breitere Frequenzbereiche.
Auch dieser Transverter besitzt einen 10 MHz Eingang für einen externen Referenzoszillator. Hier die weiteren Daten:

Der 13 cm-Transverter kostet 210 Euro plus Versandkosten.

Beide Transverter sind fertig aufgebaut und können auf Eingangsleistungen von 0.2 bis 5W eingestellt werden.

Anfragen und Bestellungen an LZ5HP@dir.bg

Hier noch das Bild des 13 cm Transverters:




Donnerstag, 21. Juli 2016

Amateurfunk in der Türkei verboten?



Die türkische Regierung habe 3213 Amateurfunklizenzen zurückgezogen. Wer jetzt noch aus der Türkei sende, sei demnach ein Pirat, ist hier nachzulesen.
Achtung: Gemäß türkischen Funkamateuren ist das eine Falschmeldung!
Ob es jedoch unter den gegenwärtigen Umständen für Urlauber klug ist, mit einer CEPT-Lizenz in der Türkei zu funken, ist fraglich. Ich würde mich davor hüten, jetzt ein Funkgerät für einen Türkei-Urlaub in den Koffer zu packen. Vorsicht ist die Mutter der Funk-Kiste.

Mittwoch, 20. Juli 2016

FT-991 unter der Lupe #3



In Japan können die meisten der 400'000 Funkamateure keine großen Antennen errichten. Sie müssen sich auf Kompromiss-Antennen oder Mobilbetrieb beschränken. Ein Trend, der aufgrund der Verstädterung auch in anderen Teilen der Welt festzustellen ist.

Kleine Transceiver wie der FT-991 und der IC-7300 nehmen darauf Rücksicht. Die Empfindlichkeit der Empfänger ist sehr hoch - auf Mobilantennen ausgelegt.

Daher ist auch der FT-991 mit eingeschaltetem Vorverstärker sehr empfindlich. Doch was für Mobilantennen gut ist, ist bei ausgewachsenen Antennen Gift. Der Empfänger wird mit eingeschaltetem Vorverstärker übersteuert. Intermodulation entsteht.

Bei guten Antennen muss deshalb - zumindest auf den Bändern 160 bis 20m - der Vorverstärker ausgeschaltet werden. In der "Yaesu-Sprache" heißt das IPO. Intercept Punkt Optimierung auf Deutsch.

Doch das S-Meter nimmt darauf keine Rücksicht. In Position IPO habe ich für bei S9 140 Mikrovolt gemessen. Die Norm wären 50uV. Für S7 braucht's auch noch 70uV und für S5 35uV.
Wie man daraus ersehen kann, hat sich Yaesu - wie auch ICOM beim IC-7300 - für 3dB pro S-Stufe entschieden. 6dB/S-Stufe wären die Norm. Die dB Werte über S9 sind jedoch recht akkurat. 20dB über S9 entsprechen also ziemlich genau 1400uV mit IPO.

Schaltet man den Vorverstärker Nummer 1 ein, genügen bereits 35uV um S9 zu erreichen. Doch wie gesagt: Nur an schwachen Antennen ist das auf den langwelligeren Bändern angezeigt.

Ich habe die Anzeige inzwischen korrigiert und im Abgleich-Menü S9 bei IPO auf 50uV eingestellt. Mit dem schönen Nebeneffekt, dass nun auch im 2m Band die Norm eingehalten wird: nämlich S9 = 5uV. Vorher waren es 10uV.
Nun zeigen die S-Meter sowohl beim IC-7300 und beim FT-991 die gleichen Werte. Die 3dB/S-Stufe habe ich bleiben lassen.
Aber ich geb's zu: Ich bin eben ein S-Meter Fetischist ;-)

Doch der Abgleich ist nicht ohne Tücken, und wer nicht über einen präzisen Messsender verfügt, dem muss ich davon abraten. Lasst lieber die Finger vom Abgleich-Menü, sonst besteht das Risiko, dass euer Transceiver in die Werkstatt muss.


Bild: Eine Goldgräber-Küche. Mich traf fast der Schlag, als ich sie zum ersten Mal sah. Hatte man mich doch als Koch engagiert - zum Schaufeln sei ich nicht zu gebrauchen, hieß es ;-)

Hier der Hauptgang meines Menüs: falsche Forellen mit Zwiebeln.
Dazu gab's Erbsen und Kartoffeln




Dienstag, 19. Juli 2016

FT-991 unter der Lupe #2



Zuerst zum Bilderrätsel vom letzten Mal: es handelt sich nicht um eine autonome Nudistenburg, wie Ekki meint. Der Wartburg, bzw. was von ihm übrig blieb, ist eine mobile Sauna. Darum auch der Kamin für den Holzofen. Aufgenommen im finnischen Tankavaara.

Aber jetzt zu ernsteren Themen. Jochen, DG2IAQ, möchte gerne wissen, wie ich meinen Mikrofon-Equalizer eingestellt habe. Hier sind die Daten:

121: 100
122: -2
123: 1
124: 1000
125: 6
126: 1
127: 2100
128: 10
129: 5
130: 100
131: -10
132: 2
133: 800
134 -3
135: 2
136: 2100
137: 8
138: 1

Lo und Hi Cut des Senders sind dabei breitbandig eingestellt:

104: 100
105: 18dB/oct
106: 3000 Hz
107: 18dB/oct

Doch was für Alpenindianer mit alemannischem Dialekt gut klingt, muss nicht unbedingt auch für stramme Preußen gelten ;-)

Video: Wettbewerb im Goldwaschen in Saariselkä. Aufgenommen von Hansjoerg HB9EWH
Der Sand ist "gesalzen" und es geht darum, in möglichst kurzer Zeit alle Goldkörner zu finden.









Montag, 18. Juli 2016

FT-991 unter der Lupe




Zuerst mal eine gute Nachricht: Es gibt jetzt noch etwas Dümmeres als stereotype 59 Rapporte:
Das ist Pokemon Go. Passt auf, dass ihr nicht mit den Zombies zusammenstoßt, die euren Weg kreuzen ;-)

Ihr lest auch keine Handbücher, wenn es nicht unbedingt nötig ist? Dann kann euch folgendes passieren:
Salü Anton
Zur Info, das Tastenmenü kann man beim 991er sehr wohl konfigurieren! Es lassen sich alle im Touch-Menü befindlichen Tasten auf die Front legen!
Es ist ganz einfach :- ) SWAP F1-4 kannst per tippen dem jeweiligen Platz zuordnen....
1. SWAP F1 drücken bis F1 unten links blinkt , dann FWD drücken und den gewünschten Butten auswählen und antippen, welcher auf F1 platziert werden soll. F2-4 dito! Nice feature, and easy to configure.
Die grau hinterlegten Button's, zB Wires-X können nur gewählt werden, wenn die Funktion aktiv ist, also das Gerät im DN oder VN Mode.

Und falls dich C4FM mal interessieren könnte, findest du hier http://c4fm.jimdo.com/ die aktuellen Infos für HB :-)
vy 73 de Martin, HB3YDL

Danke lieber Martin, das würde mich in der Tat interessieren. Mal schauen ob ich einen Gesprächspartner finde.

Inzwischen habe ich doch noch zum Handbuch gegriffen. Auch aus einem anderen Grund: Für SSB QSO's ziehe ich nämlich den FT-991 meinem IC-7300 vor.
Nein, nicht wegen dem Overflow des AD-Wandlers, den habe ich inzwischen mit dem selbstgebauten Preselector im Griff. Sondern aus einem ganz anderen Grund: 

Der FT-991 hat wesentlich mehr Talk Power als der IC-7300.
Mein IC-7300 hat nicht nur Mühe auf die versprochenen 100W PEP zu kommen, auch die durchschnittliche Sprechleistung ist mager. Trotz eingeschaltetem Compressor.
70W PEP zeigt mein DAIWA an. Nur wenn ich ins Mikrofon pfeife klettert die Zeigernadel auf 100W. Und in Stellung Average pendelt der Zeiger beim Besprechen nur um 10 bis 15 Watt.

Ganz anders der FT-991: Beim normalen Besprechen erreicht die Anzeige mühelos 100W PEP und in Stellung Average zappelt der Zeiger zwischen 35 und 40. Das sind zwischen 3 bis 6dB mehr Power! 
Denn es ist die mittlere Sprechleistung, die den Braten fett macht und nicht PEP.

Bei beiden Geräten bleibt dabei die ALC-Anzeige unterhalb des roten Bereichs. Beim 7300er habe ich den Comp auf 7, beim 991er auf 50% eingestellt.
Beide Geräte erhalten gute Modulationsrapporte. Der 991er bringt aber eine S-Stufe mehr. 

Wichtig ist, dass man beim FT-991 den Equalizer des Mikrofons einsetzt und nicht einfach die Werkseinstellungen übernimmt. Auch hier lohnt sich ein Blick ins Handbuch. Der Hinweis - auf Seite 64 unten im deutschsprachigen Manual - ist ein guter Tipp. Denn auch das mitgelieferte MH31 ist basslastig. Das tönt zwar schön rund und angenehm, aber nur im Lokalverkehr. Wer im Pile-up, QRM und QRN verstanden werden will, muss bei den Konsonanten mehr Gas geben und dafür die Vokale etwas dämpfen.  

73 de Anton

Bilderrätsel: Was ist das, wenn nackte Männer in einem Wartburg hocken?


Samstag, 16. Juli 2016

Update für den FT-991



Yaesu bringt endlich wieder für den FT-991 einen neuen Software Update. Im Gegensatz zu den beiden anderen Japanern, Kenwood und Icom, ist dieser etwas komplizierter. Die vier Domänen, "Main", "DSP", "TFT" und "C4FM" müssen einzeln und mit unterschiedlichen Prozeduren à jour gebracht werden.
Folgt man jedoch den Anweisungen, klappt der Update problemlos, wie ich feststellen konnte.

Ob ein Update notwendig ist, kann einfach überprüft werden: Man hält die beiden Tasten A=B und A/B gedrückt und schaltet das Gerät ein. Für einen kurzen Moment werden dann die gespeicherten Software-Versionen für alle vier Domänen angezeigt.

Wesentliche Verbesserungen bringt aber der neuste Update nicht. Zwar wird nun die Wasserfall-Anzeige farbig, doch das macht sie nicht nützlicher. Ein Scan unterbricht nach wie vor den Empfang. Das wird Yaesu auch in Zukunft leider nicht ändern können.
Im Gegensatz zum "Volkstransceiver" von ICOM, dem IC-7300, ist die Spektrumsanzeige des FT-991 ein Witz. Yaesu hätte sie auch weglassen können.

Ein konfigurierbares Funktionstasten-Feld wäre mir lieber gewesen und hätte den Gebrauchswert des Geräts wesentlich erhöht. Das lästige Hin- und Herblättern zwischen den Menü-Seiten würde dann für viele Benutzer wegfallen.

Trotzdem: Der FT-991 hat seine Vorzüge und ist ein gefälliges und recht gutes Gerät. er ist in fast allen Bereichen hör- und sichtbar besser als sein Vorgänger, der FT-897. Kein Wunder werden diese nun massenhaft in den Ham-Börsen zum Verkauf angeboten.

Für erstaunlich wenig Geld erhält der OM eine komplette Station von 160m bis 70cm in einem kleinen und robusten Gehäuse. Mein erster Transceiver, ein TS-510, hat vor 45 Jahren (unter Berücksichtigung der Teuerung) ein Mehrfaches gekostet.
Sogar das anfangs geschmähte und belächelte C4FM scheint sich nun vermehrt zu verbreiten und zu einer ernsthaften Konkurrenz für die beiden anderen digitalen Systeme zu werden (D-Star und DMR).

Ich meinen nächsten Bog-Einträgen werde ich etwas näher auf den FT-991 und seine "Spezialitäten" eingehen.

Bild: Vor zwei Monaten noch ein friedlicher Ort









Samstag, 2. Juli 2016

Morgen Sonntag: SAQ auf 17.2 kHz!



Morgen Sonntag wird in Grimmeton, Schweden, wieder der Anderson Generator angeworfen. Die VLF Station SAQ wird dann auf 17.2 kHz zu empfangen sein. Und zwar um 09:00 UTC und um 12:00 UTC, also um 11:00 und um 14:00 mitteleuropäische Küchenzeit.

Gleichzeitig wird auch die Sonderstation SK6SAQ QRV sein. Auf 7035, 14035, 21035 kHz in CW und auf 3755 in SSB.

QSL via Büro oder an : info@alexander.n.se

Oder direkt an:

Alexander – Grimeton Veteranradios Vaenner,

Radiostationen Grimeton 72

SE-432 98 GRIMETON
SWEDEN

Wie man mit dem PC und einem Stück Draht SAQ empfangen kann, habe ich hier beschrieben.
Jeder, der dieses Blog auf dem PC liest, verfügt also automatisch auch über einen Längstwellen-Empfänger ;-)

Bild: Ein Nordkapp-Reisender. Man beachte das Nummernschild :-)

Nachtrag: Technische Informationen zum Längstwellensender SAQ