Kürzlich hatte ich das Vergnügen, an einer spannenden Fuchsjagd teilzunehmen. An einer Veranstaltung jenseits aller Regeln und Reglemente. Da ich eher zu den spaßorientierten und nicht zu den wettbewerbsorientierten Funkern gehöre, machte das natürlich doppelt soviel Freude.
Trotz der Minusgrade und dem Schnee - oder gerade deswegen.
Schon der Start fiel aus dem Rahmen des Üblichen: Jedes Team startete nämlich von zu Hause aus. Allerdings mit dem Handikap, dass der Fuchs da noch gar nicht zu hören war. Immerhin wurde uns Teilnehmern verraten, dass der Fuchs irgendwo im Drei-Seen-Land zu suchen sei.
Klar, dass man da nicht zu Fuß losrennt. Vernünftigerweise steigt man in ein Automobil ;-)
Um es gerade vorweg zu nehmen: Der Fuchs, den es zu jagen galt, befand sich ca. 18km von meinem QTH entfernt (Luftlinie). Für meinen Peiler war der 5W Sender im 80m Band zu schwach. Zu hören war kein Pieps.
So blieb unserem Team nichts anderes übrig, als "blind" loszufahren und im Drei-Seen-Land einen geeignet scheinenden Ort für eine erste Peilung zu finden. Doch das klappte erst beim dritten Anlauf:
Erst in einer Entfernung von 7.5km war ein schwaches Signal aufzunehmen. Allerdings nicht mit einem normalen Peilempfänger wie meinem Snoopy, über den ich hier bereits berichtet habe.
Der Snoopy litt übrigens nicht nur unter mangelnder Empfindlichkeit für diesen speziellen Fall, sondern auch unter der Kälte. Der Oszillator driftete so stark, dass ich schließlich das Empfangssignal nicht mehr in der Mitte, sondern am Rande der Skala wiederfand. Trotzdem war ich an diesem Tag mit dem Snoopy zufrieden. Näher am Ziel erlaubte er eine genaue Peilung. Doch zurück zu Kilometer 7.5:
Glücklicherweise hatte ich vorgesorgt und mir noch ein zweites Instrument gebastelt: Eine Rahmenantenne für den FT-817. Ein "Quickie" wie man am verwendeten Isolierband sehen kann. Der Rahmen stammt von einer alten Stereoanlage. Sie diente dort als Mittelwellenantenne. Dieser Rahmen von 11x13cm war bereits mit 8 Windungen bewickelt. Nach dem Anschließen eines Drehkos ergab sich Resonanz auf 3550kHz bei ca 100pF. Der Drehko wurde durch einen 68pF Kerko und einen parallelen Trimmer ersetzt und als Koppelwicklung für den FT-817 eine einzelne Windung auf den Rahmen aufgebracht. Diese wurde direkt an die BNC-Buchse des FT-817 gehängt. Ein bisschen Isolierband drum...und fertig war die Peilantenne :-)
Wie auch beim Snoopy mit seiner Ferritantenne wird mit dem Rahmen auf ein Minimum gepeilt. Dieses befindet sich aber bei der Rahmenantenne nicht wie bei der Ferritantenne in Längsrichtung, sondern auf der Breitseite des Rahmens. Was natürlich in der Hitze des Gefechts prompt zur Verwirrung führte. Denn ich bin - was das Peilen anbelangt - ein absolut unbedarfter Anfänger.
Auf eine E-Feld-Antenne zur Seitenbestimmung habe ich beim Rahmen verzichtet. Zu diesem Zweck hatte ich ja den Snoopy dabei.
Als wir den Fuchssender nach eineinhalb Stunden gefunden hatten, war die Jagd aber noch nicht vorbei. Wir mussten den Fuchs im Wald noch mit Pfeil und Bogen erlegen. Geschossen wurde natürlich nur auf Kartonfüchse.
Anschließend sammelten wir uns um ein Feuer mit einem großen Kupferkessel und genossen ein wunderbares Fondue in freier Natur. Wie bei Asterix bei den Schweizern. Mit Schnaps und Wein und Tee für die Fahrer. Aber auch das war noch nicht das Ende dieser legendäre Spaß-Jagd. Drin an der Wärme spielten Andy HB3YAF und seine Band Kinohits aus vergangenen Zeiten.
Danke Andy!
Damit Fuchsjagden mit dem Automobil nicht in ein Rennen ausarten, darf die Zeit keine Rolle spielen. Finden oder nicht finden ist das einzige Kriterium und der Weg ist das Ziel. Mit "Sport" hat das naturgemäß nicht mehr viel zu tun - vom Bogenschießen mal abgesehen - aber eine solche Fuchsjagd ermöglicht auch älteren OM eine Teilnahme, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Probiert es einfach mal aus!