Der Deutsche Amateur Radioclub. Zirka 37‘000
Mitglieder sind in 1050 Ortsverbänden und 24 Distrikten organisiert. Ein
Riesenverein und fast ebenso bekannt wie der ADAC. Nur die Hubschrauber fehlen.
Dafür besitzt der DARC an seinem Standort in Baunatal
bei Kassel eine "Funkzentrale" in einem imposanten Turm. Doch darüber später mehr.
Gaby DK7FL und Bernd DK1DU vom Verein Funkamateure
e.V. waren meine Begleiter. Ein Lehrer-Ehepaar (MINT-Fächer) und echte
Kasselaner (oder gar Kasseläner?) Auch die Stadtbesichtigung und den Rundgang
im technischen Museum habe ich den beiden zu verdanken:
Den Turmbau zu Baunatal habe ich zu Felix KörnersZeiten bereits aus der Ferne bewundern können – dem legendären DL1CU und Herausgeber der
Vorläufer-Zeitschrift des CQ-DL, dem DL-QTC und der QRV. Dort oben einmal zu
sitzen und an einem Funkgerät zu schrauben, das war ein Traum.
Im DARC wurden wir von ............................................................., sehr freundlich empfangen. Es
gab Kaffee und Kekse und die beiden zeigten uns anschließend die vielen
schönen Büros. Die Häuptlinge waren alle im Osterurlaub und die Indianer in der
Redaktion und der QSL-Vermittlung waren allein am Wirken. Als ehemaliger CEO
einer mittelgroßen Firma und Autor von "Management-Literatur" kam mir das zwar reichlich seltsam vor. Aber andere
Länder, andere Sitten. Wird vielleicht auch bei VW in Baunatal so sein ;-)
Man ließ mich sogar ein bisschen „spionieren“ und so
konnte ich einen Blick auf den Inhalt der Mai-Ausgabe der CQ-DL werfen (...................................). Ich kann euch verraten: das wird ein interessantes Heft! Und so
kam es zu meinem spontanen Entschluss, Mitglied nicht nur bei den Funkamateuren
e.V. sondern auch beim DARC zu werden.
Oben im Bild ........................................................................................
Die CQ-DL hatte ich bereits früher abonniert; doch
dann kam eines Tages der Bescheid, dass das jetzt nicht mehr ginge und ich
Mitglied werden müsse, um die Zeitschrift weiter zu erhalten. Das beiliegende komplizierte Formular ist dann halt im Papierkorb gelandet und ich wurde CQ-DL-los.
Zwar sind 96 Euronen kein Pappenstiel und im Vergleich
zum Funkamateur etwa doppelt so teuer. Doch der Euro ist für uns Alpenindianer zurzeit
günstig und mir wurde versichert, ich würde mit meiner Mitgliedschaft nicht nur
eine Zeitschrift erhalten, sondern könne vom ganzen Dienstleistungspaket des
DARC profitieren.
Also schnell unterschrieben und ab zur Besichtigung des
QSL-Service. Denn eines der vielen Fächer würde in Zukunft sicher mit meinen
QSL-Karten gefüllt werden. Hatte ich doch die Eingebung, meine Pappkärtchen
zukünftig nicht mehr über die USKA, sondern über den DARC laufen zu lassen.
Den Mitarbeitern wurde es aber sichtbar ungeheuer –
und Bernd biss sich auf die Zunge – als ich begann, die Fächer zu inspizieren. Doch
ohne Häuptlinge geht nichts und so blieb diese Frage offen.
Bis gestern, als
mir Gaby die Satzung und das Beitrittsformular zusandte – ein Doppel meines Antrags
hatte ich nicht. Den Traum vom eigenen QSL-Fach beim DARC kann ich beerdigen
und Bernd kann ich auch nicht als QSL-Manager anheuern. Er ist beim DARC nämlich
nicht mehr dabei. Notabene nach 50 Jahren Mitgliedschaft.
Auch aus den anderen „Dienstleistungen“ wird wohl
nichts. Ich habe einfach die CQ-DL für 96 Euro abonniert. Tant pis!
Dafür konnte ich dann noch das RSGB Radio Handbook günstig
erwerben, das mir der RSGB nicht über den Ärmelkanal schicken wollte, obschon
ich auch bei den Engländern Mitglied bin. „Too heavy“, hieß es dort. Jeder Club
hat halt so seine Macken. Das Buch kann ich übrigens wärmstens empfehlen – als Ergänzung
zum ARRL Handbook. Die Engländer dünken mich mehr praxisorientiert. Doch zurück
zum Thema:
Eine Frage bleibt in diesem Zusammenhang offen:
Wieso
kann mir der DARC-Verlag nicht einfach die CQ-DL verkaufen, wie alle anderen Drucksachen
auch? Dass dies aus vereinsrechtlichen oder steuerlichen Gründen nicht ginge,
ist doch ein Witz!
Übrigens verkauft der DARC jetzt nicht nur Gedrucktes,
sondern auch Hardware. Gewissermaßen in Konkurrenz zu den Inserenten. Mal
schauen, ob ich die nächsten Ferritkerne nicht bei Reichelt, sondern beim DARC
bestelle.
Doch weiter geht’s auf meiner Tour. Als nächstes
durfte ich Steampunk in Reinkultur besichtigen. Die neue QSL-Sortiermaschine
wird zwar nicht mit Dampfkraft betrieben, doch der Effekt ist der gleiche: ein großes
Klappermonster.
Leider ist diese Maschine ziemlich dumm und so muss ein menschliches Gehirn
vorgeschaltet werden, das die Karten vorher codiert:
Ob solch ein System aus
viktorianischen Zeiten Zukunft hat?
Das soll keine Kritik an der QSL-Vermittlung des DARC
sein – sie leistet eine große und zurzeit unverzichtbare Arbeit. Meine Frage
gilt dem ganzen QSL-System, von OM zu OM.
Auf dem Weg durch leere Büros sind mir die Plakate zur
Geschichte des DARC aufgefallen. Pro Dekade gibt’s ein Plakat, das die
Highlights erklärt. Mit Ausnahme des Zeitraums von 1992 bis heute. Der wird in
einem einzigen Poster abgehandelt. Gibt es aus diesem Fast-Vierteljahrhundert
so wenig zu berichten?
Als sich die Besichtigungstour dem Ende zuneigte,
gelangte ich endlich in den Turm meiner Träume. Es müffelte ein wenig, offenbar
wird die Station nicht häufig benutzt. Aber vielleicht lag es auch am Wasser,
das der Sturm durch die undichten Fenster trieb und den Teppich bewässerte.
Hoffentlich wird der
Hilberling verschont, mit dem ich kurz in den Æther lauschen durfte. Schade,
dass da keine Taste dran war, sonst hätte ich versucht, meinen Freund Pascal EA8/HB9EXA
auf El Hierro zu rufen.
Aber die Zeit war sowieso knapp und wir mussten uns
verabschieden. Gaby und Bernd hatten für mich noch ein strenges Programm vorgesehen
– fast wie ein Bootcamp ;-)
Doch darüber mehr in meinem nächsten Beitrag.
Mein Dank gilt der kompetenten Führung durch .................................................................................. Danke
lieber DARC!
Der DARC auf 6070 kHz (bitte nach unten scrollen)
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