Dienstag, 14. April 2015
KO für 23 Euro/CHF
Die Dinger heißen heute nicht mehr KO, Kathodenstrahloszillografen, weil sie keine Kathodenstrahlröhren mehr haben, sondern schlicht Oszilloskope.
Doch nützlich sind sie mehr denn je. Neben einem Multimeter und einem SWR/PWR-Meter ein Teil, das in keiner Funkbude fehlen sollte.
Ja, eigentlich noch fast wichtiger als das Multimeter. Denn gewiefte Bastler lassen dieses gerne links liegen und messen mit dem Oszilloskop. Denn es zeigt nicht nur die Spannung (oder via Seriewiderstand auch den Strom), sondern auch, wie diese aussieht.
Oszilloskope waren früher teuer und sperrig. Heute sind sie billig und flach wie Flundern. Und sie können mehr als je zuvor. Meines kann speichern, rechnen, Frequenz, Zeit, Spannung direkt in Zahlen anzeigen und überhaupt viel mehr, als ich je brauchen werde (oben im Bild).
Alte Kathodenstrahloszillografen werden daher reihenweise ausgemustert. Man kann von sehr günstig bis gratis erwerben. Für den weniger betuchten Funkamateur eine gute Gelegenheit.
Wem die Dinger zu sperrig sind und wer trotz klammer Kasse ein modernes Scope haben möchte, der kann sich auch selbst eins bauen. Zum Beispiel dieses hier für 23 Franken/Euronen.
Einen Nachteil hat das Bausatz-Instrument jedoch: Es ist nur für NF geeignet. So kann man damit zum Beispiel nicht die Ausgangsleistung eines Senders messen, indem man das Scope an die 50 Ohm Dummyload klemmt und aus der angezeigten Spannung die Leistung ausrechnet.
Vorsicht! Angezeigt wird immer Upp (Das ist der Wert Spitze zu Spitze). Erst durch 2.88 dividiert, erhält man den benötigten Effektivwert der Spannung und kann dann mit der bekannten Leistungsformel P ausrechnen (Mein Scope rechnet das selbst aus). Eine bewährte Methode und oft genauer als das SWR/PWR-Meter.
Natürlich nur, wenn die Bandbreite des Scopes genügend groß ist. Achtung! Die angegebene Bandbreite bezieht sich auf -3dB. Für KW muss es also schon ein 60MHz oder 100MHz Oszi sein.
Wer noch nie mit einem Oszilloskop gearbeitet hat: hier ein Grundkurs zum Thema.