Ich kann mich an mein erstes Transistorradio erinnern, als hätte ich es erst gestern gebaut. Es war eine Schaltung mit zwei PNP Germanium-Transistoren aus einem Philips Baukasten. Der Moment, in dem ich damit die ersten Stimmen aus dem Aether hörte, war ein Schlüsselerlebnis, das mein Leben prägte. Diese Faszination hat mich bis heute nicht losgelassen.
Hier die Schaltung dieses Radios:
Die OC75 waren in kleine, schwarz lackierte Glasröhrchen eingebaut. Man findet derartige Transistoren ab und zu noch auf Ebay. Bei Musikern sollen sie beliebt sein, weil man mit ihnen eigenartige Klangeffekte erzielen kann.
In den 50er und 60er Jahren, als die Transistoren langsam die Röhren verdrängten, experimentierten viele Leute mit Transistoren. Man nannte sie die Radio Bastler.
Einer davon war Sir Douglas Hall. Von im sind noch viele Schaltungen zu finden. Sie haben alle die Eigenschaft, dass sie mit möglichst wenig Transistoren auskommen. Denn Transistoren waren damals teuer, und so versuchten Sir Hall und andere, diese mit so genannten Reflex-Schaltungen optimal auszunutzen.
Bei einem Reflex-Empfänger arbeiten ein oder mehrere Transistoren doppelt. Sie verstärken einerseits die Hochfrequenz in einem ersten Durchgang. Nach der Demodulation wird das NF-Signal zurückgeführt und der gleiche Transistor arbeitet dann auch noch als Audio-Verstärker.
Bei den heutigen Transistor-Preisen sind derartige Klimmzüge natürlich unsinnig. Trotzdem ist es faszinierend, die alten Schaltungen zu analysieren und nachzubauen.
Hier geht es zur Schema-Sammlung von Sir Douglas Hall.
Und hier findet man ein interessantes Forum heutiger Radiobastler.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen