Mittwoch, 13. Januar 2016

Bitte nicht stehen bleiben!



Alles ist im Fluss, nichts bleibt wie es ist. Nur der Mensch scheint sich nicht zu verändern.

Die Veränderung ist ein wichtiger Aspekt unseres Hobbies. Im Gegensatz zum Beispiel zu Kaninchenzüchtern und Briefmarkensammlern, müssen wir uns fortlaufend damit auseinandersetzen. Wer als Funkamateur stehen bleibt, wird zum Funkfossil.
Techniken kommen und gehen. Neue Betriebsarten tauchen auf und verschwinden wieder. Und was die Ausbreitungsbedingungen anbelangt, so müssen wir uns sogar täglich auf ihre Veränderung einstellen.

Neulich bin ich auf eine Karte gestoßen, die die weltweite Verbreitung von Rundfunkstationen auf Mittelwellen zeigt. Da ist ganz schön zu sehen, wie Mittel- und Nordeuropa zur "Mittelwellenwüste" mutiert sind. Bei UKW FM sieht es da noch ganz anders aus. Doch auch das wird nicht mehr lange so bleiben. Wohin der Trend beim Rundfunk geht, zeigt die Karte der DAB-Stationen.
Diese und weitere Informationen zum Rundfunk sind auf dieser Webseite zu finden.

Beim Rundfunk stirbt die Mittelwelle in Europa aus. Doch für uns Funkamateure sieht es ganz anders aus. Wir haben zwei Mittelbänder zur Verfügung. Eines am oberen Ende des Rundfunkbereichs: das altgediente Topband oder 160m Band und das neue 630m Band am unteren Ende des Mittelwellen-Skala, an der Grenze zur Langwelle. Beide haben recht unterschiedlich Ausbreitungsbedingungen und sind nicht nur interessante Experimentierfelder. Ihre Bedeutung wird in den nächsten Jahren zunehmen, wenn die Sonnenaktivität sinkt.

Für uns Funkamateure sind unsere beiden Mittelwellenbänder eine Herausforderung. Zuerst einmal wegen der großen Antenne, deren Bau in unseren zunehmend verdichteten Wohnzonen und besonders natürlich in Städten immer schwieriger wird. Dann aber auch wegen dem zunehmenden Störnebel der elektronischen Gadgets, mit denen wir die Langeweile unseres Lebens füllen.

Aber es gibt immer eine Möglichkeit. Bei den Antennen ist unsere Fantasie gefragt und bei der Betriebstechnik neue schmalbandige und robuste digitale Betriebsarten. Wir dürfen nur nicht stehen bleiben!