Mittwoch, 30. September 2015

Kurze Antenne + Power + Tuner = Peng



Heute hatte ich einen interessanten Email Austausch mit einem Funkamateur. Sein Plan: eine kurze Mobilantenne (4.8m), eine 500W PA und einen automatischen Antennentuner um damit vor allem im 40m Band "standmobil" zu funken. Als Tuner wurde der Stockcorner JC-4 ins Auge gefasst.

Davon musste ich dem OM leider abraten. Diese Kombination ist russisches Roulette. Auf 40m hätte er damit mehr als 4kV am Speisepunkt. RMS notabene. Peak wären's dann fast 6kV.

Apropos Stockcorner JC-4:

DL9ERI/OE9ERI hat mir mitgeteilt, dass der JC-4 von Stockcorner ein Upgrade erfahren hat, seit ich ihn gekauft habe:
Es wurden wohl Deine Anmerkungen zu Herzen genommen, denn dasC-Board ist doch deutlich geändert JC-4MA - das SpulenBoard JC-4MB
ist fast identisch mit dem älteren von Dir.
Neben den leider nur 500V Glimmer (die 1000V gäbe es bei Digikey)
sind nun lauter 3KV C-s eingebaut... teils in Serie -- aber die 200 und
400pf aus lauter 22er bzw. 47er Parallel.
Ich habe mal alles untersucht und in KV gerechnet bei Serie:
6pf-12KV / 12pf-6KV / 25pf-9KV / 100pf-6KV / 200pf-3KV / 400pf-3KV
800pf-1,5KV / 1600pf-1KV
Es gibt ein verbessertes Handbuch - Tuner wurde wohl auf JC-4s umgetauft:
http://www.stockcorner.nl/images/PDF/JC-4s%20Manual%20English%20v8.pdf
Das Teil scheint also besser geworden zu sein. Ob es aber für eine 4.8m Antenne und 500W auf 40m reicht, wage ich jedoch zu bezweifeln. Und ich möchte es nicht auf einer Urlaubsreise herausfinden müssen.

Was ist in diesem Fall dem OM zu raten?

Wenn die Antenne tatsächlich nicht länger sein soll: Verzicht auf die PA. Mit 100W könnte es vielleicht klappen. Wenn die Kondensatoren halten, was der Aufdruck verspricht. Vielleicht ist ja die Antenne nicht so gut und etwaige Verluste entschärfen das Problem ;-) Allerdings wird der Tuner diese Antenne auf dem 80m Band mit Sicherheit nicht anpassen können.

Für "Standmobil" Betrieb würde ich aber folgendes tun:

1. Auf die PA verzichten.

2. Eine Telekop Fiberglasrute kaufen (10m) und dazu einen Mastfuss zum Drauffahren.

Damit schlägt man mehrere Fliegen auf einen Schlag: Die Batterie wird nicht durch eine PA leergesaugt und die längere Antenne kompensiert die Minderleistung spielend. 80m Betrieb ist nun möglich. Und ich kauf mir anstelle des JC-4 zum gleichen Preis zwei CG-3000 (Einen als Reserve).

Rasch noch ein paar Drähte als Gegengewicht auf den Boden gelegt und an der Küste ist eine solche Kombination unschlagbar. 

Bild: Vielleicht hilft aber auch beten ;-) Gottesanbeterin wartet auf Beute.

PS. Da Fiberglas bekanntermaßen schlecht leitet, führt man ein Stück Litze leicht spiralförmig bis zur Spitze des Mastes.