Sonntag, 10. April 2016

Up in smoke



Gestern hat es wieder einmal so richtig geraucht.
Dabei wollte ich nur den IC-7300 an meine PA anschließen.

Dazu habe ich mir ein kleines Zwischenstück gebaut, bestehend aus einem Subminiatur-Relais und einer Diode, wie es im Handbuch des ICOM unter 18-2 (Seite 149) beschrieben ist. Denn in meiner Selbstbau-PA sitzt ein 48V Relais, das auf ein Masse-Signal wartet. Das wäre dem ICOM u.U. nicht bekömmlich, denn der hat am Sendeausgang (3) des ACC-Steckers kein Relais. Diesmal also: Fun but no risk.

Vergossen in Kunstharz und eingepackt in Schrumpfschlauch, funzte das Teil perfekt. Der IC-7300 war zufrieden und die PA sprang an.

Leider nur kurz, denn in der Hitze des Gefechts hatte ich vergessen, den Antennentuner abzustimmen. Ein Kilowatt als Abstimmsignal verträgt auch der Stockcorner nicht. Er war sofort tot.

Natürlich ist weder dem IC-7300 noch der PA was passiert. Aber ich musste den Tuner auswechseln (gut dass ich den doppelt habe!) und da ich auf Missgeschicke dieser Art abonniert bin, habe ich ihn gleich mal unter die Lupe genommen. Diesmal war es der JC-4s, also die neuere Variante. Vor dem Sensorpfad liegen dort zwei 220 Ohm Widerstände parallel, gefolgt von einem 27 Ohm in Serie. Die 220er gaukeln dem Transceiver während des Abstimmvorgangs ein akzeptables SWR vor und die 27 Ohm dienen gewissermaßen als Sicherung. Ist der Abstimmvorgang erfolgreich beendet, wird der Sensorpfad samt Widerständen umgangen. Ebenfalls, wenn die Abstimmleistung zu hoch ist. Dann nehmen zwei Relais die Sensorkette ebenfalls aus dem Spiel. In meinem Fall aber nicht rasch genug. Das Kilowatt war schneller, das Resultat ist oben im Bild zu sehen.

Natürlich ist auch dieses Schaltungsdetail nicht in den Unterlagen von Stockcorner dokumentiert und der geschockte OM kommt um ein wenig Reverse Engineering nicht herum. Ich hasse Schaltpläne die nicht à jour sind.

Nach diesem Intermezzo hoffe ich, mich nun wieder den beiden neuen Geräten zuwenden zu können.