Donnerstag, 14. Mai 2015

Unregelmäßigkeiten im CQ WW Contest: Der Fall TO7A




Aus dem Blog von XV4Y übersetzt und gekürzt:

Schummeln in Contesten ist einfach. In 99,99% der Fälle ist niemand da, der kontrolliert und die große Mehrheit der QSOs findet mit Stationen statt, die ihre Logs nicht einsenden. Es ist wie beim unerlaubten Doping im Sport: Bei der Jagd nach dem Titel bleibt die Moral oft auf der Strecke.

Wie bereits berichtet, haben diesmal beim CQ WW die Organisatoren etwas genauer hingeschaut. Einige Teilnehmer wurden disqualifiziert oder öffentlich gerüffelt.

Unter den disqualifizierten Teilnehmern befindet sich auch Dimitri UT5UGR, der als TO7A von Martinique aus Betrieb machte. Dimitri ist zweifellos ein herausragender Teilnehmer und hält mehrere Rekorde und Titel in verschiedenen Wettbewerben.

Sein Log wurde wegen nicht gemeldetem IT-Support und nicht überprüfbaren QSOs abgelehnt. In der Folge schickte ihm Randy K5ZD eine E-Mail, damit er dazu Stellung nehmen konnte. Doch Dimitri antwortete nicht innerhalb der gesetzten Frist von 5 Tagen.

Mit der Veröffentlichung seiner Disqualifikation hat Dimitri nun protestiert und behauptet, er sei nie kontaktiert worden. Gewissermaßen als Gegenbeweis veröffentlichte er ein Video, das zeigt, wie er gleichzeitig auf zwei Bändern CQ ruft.

Doch damit rief er nur weitere Kritiker auf den Plan und viele haben danach sein Log bei CQ heruntergeladen und genauer unter die Lupe genommen.

Dabei stießen sie auf seltsame Dinge. Zum Beispiel auf viele QSOs auf dem 160m Band mit Stationen, die ihre Logbücher nicht eingesandt haben – also mit so genannten „Punkteverteilern.“

Interessanterweise fehlen diese Stationen in den anderen Logs der Teilnehmer. Sie scheinen also nur QSO’s mit Dimitri gemacht zu haben.

Auch auf dem Reverse Beacon Network waren keine Spuren von ihnen zu finden. Schlimmer noch: einige davon sind gar nicht auf 160m QRV oder machen kein CW. Auf den gespeicherten Aufnahmen von SDR-Empfängern wurden diese Stationen auch nicht gefunden.

Seitdem schweigt Dimitri und einige „neugierige“ OM haben nun auch die Logs vergangener Conteste untersucht.

Auch dort wiederholte sich das Schema.

XV4Y kommt daher in seinem Blog zum harten Schluss, dass


- - UT5UGR seit Jahren in Contesten schummelt. Die vermutung liegt nahe, dass er nicht der Einzige ist.

- - Die Zweitklassierten fühlen sich nun betrogen und verlangen in Zukunft eine schärfere Überwachung

- - Öffentliche Logs und Analyseprogramme wie QScope könnten in Zukunft für mehr Fairness beitragen

- - Aber auch auf „technisches Fehlverhalten“ sollte in Zukunft mehr geachtet werden: u.a. zu breite Signale und zu hohe Leistung.


Soweit die Überlegungen von XV4Y in seinem Blog.

Ob das hilft, ist fraglich. Der Mensch ist erfinderisch, wenn es darum geht seine Zwangsneurosen auszuleben. Beim Reinhören in DX-Pileups und Conteste kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass einige OM sogar am Tourette-Syndrom leiden. Five Nine.