Mittwoch, 19. April 2017

Back to the roots

Unsere Mittelwelle bei 630m ist ein ausgesprochenes Nachtband. Tagsüber verschluckt die Ionosphäre die Wellen und es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als dem Boden entlang zu kriechen. Über Land geht das nicht besonders gut und nach zirka 100km ist im hiesigen Terrain Schluss. Weiter geht's natürlich übers Meer. Darum konnten die Schiffe auch bei Tageslicht über viele 100km telegrafieren. Doch diese Zeiten sind längst vorüber. Wir Funkamateure sind die letzten Überlebenden im unteren Mittelwellenbereich. Scheinbar ein Anachronismus in der digitalen Moderne. Ein Tummelplatz für hoffnungslose Nostalgiker?

Keineswegs! Denn in unserem Mittelwellenband sind vor allem digitale Signale zu hören. Natürlich wird auch noch telegrafiert wie zu Marconis Zeiten. Aber in den meisten Funkbuden lauschen nun Computer in die Aethernacht.

Zwar ist mein neues Variometer noch nicht installiert, aber mein altes kann sich auch sehen lassen. Hier das Resultat der vergangenen Nacht in der Betriebsart WSPR:

  
Von Finnland bis zur Hochburg der deutschen Rentner in Spanien - Benidorm, von Norwegen bis zur griechischen Insel Zakynthos lief es kreuz und quer durch Europa. 
Doch über den großen Teich nach Amerika haben es meine Signale auch diesmal nicht geschafft und ich habe auch keine Stationen von drüber empfangen können. Nur G8HUH ist es gelungen WG2XPJ aus Vermont aufzunehmen.
Die Bedingungen waren gut - im Gegensatz zu den Kurzwellenbändern und die Gewittertätigkeit war gering. Dafür liegt heute Morgen etwas Schnee auf den Dächern. Wie immer macht der April was er will ;-)

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