Mittwoch, 8. April 2015

UHF-Stecker

Über die allgegenwärtigen UHF-Stecker (PL-259) und dazugehörigen UHF-Buchsen (SO-239) ist schon viel diskutiert und geschrieben worden. Viele verdammen sie und schwören bereits ab 30 MHz auf N-Stecker. Andere setzen sie unbekümmert im 2m Band oder sogar auf 70cm ein. Zu ihnen gehören auch renommierte Gerätehersteller. Prominentes Beispiel: der FT-817.

UHF-Stecker sind zwar nicht genau impedanzhaltig und nicht wasserdicht, aber sie sind mechanisch robust und vertragen wegen ihres dicken Stiftes hohe Leistungen. Zudem sind sie preislich günstiger als andere Sorten.

Doch wie gut oder wie schlecht ist die UHF-Norm wirklich? Trägt sie ihren Namen zu recht oder zu unrecht?

Larry, W0QE, aus dessen Blog das folgende Bild stammt, hat dies nun genauer untersucht.


Und er kommt zum Schluss, dass sich UHF-Stecker und Buchsen problemlos bis 500 MHz einsetzen lassen. Die Verluste sind vernachlässigbar. Um dies zu zeigen, hat er hundert Fuß - das sind etwa 30m - LMR400 Kabel auf 400 MHz mit einem PL-Stecker bestückt und durchgemessen. Der Kabelverlust betrug dabei 2.57 dB, der Verlust durch den UHF-Stecker (und die Buchse) dagegen nur 0.05 dB. 

Die Verluste durch UHF-Stecker sind also vernachlässigbar. Allerdings nur, wenn hochwertiges Material eingesetzt wird. Bei Geiz-ist-geil-Schrott dürfte es anders aussehen. Versilberte Stecker/Buchsen und vergoldete Stifte mit Teflon-Isolation sind erste Wahl. Silber oxidiert zwar nach einiger Zeit, doch die Oxydschicht ist ebenso gut leitend wie das reine Metall. Teflonisolation lässt sich mit der heißen Lötkolbenspitze testen. Es schmilzt beim Antippen nicht.

Meines Erachtens spielt aber noch etwas anderes eine wichtige Rolle: Die Montage der Stecker selbst. Ich bevorzuge die Sorte, bei der nur der Stift gelötet werden muss und eine Hülse unter die Abschirmung des Kabels, beziehungsweise zwischen Kupferfolie und Kupfergeflecht geschoben wird.

Wie bei allen Steckern im Freien ist das wasserfeste Abdichten ein Muss. Gewöhnliches Isolierband ist dazu schlecht geeignet. Gewiefte Antennenbauer bevorzugen selbst verschweißendes Kautschukband.