Mittwoch, 25. März 2015

6 Element DK7ZB-Yagi on the air

     Eigentlich rechnete ich damit, dass die neue 2m-Yagi eine Weile auf dem Dach liegen bleibt.
Doch Unverhofft kommt oft.
Am Montag kam ein Funkfreund vorbei und half mir, das Teil auf den Mast zu hieven. Sieht sie nicht schön aus, meine neue?


Obschon sie nur 1.5m über das 45 Grad Dach hinausragt und der Dachfirst im Westen mit dem Blitzableiter noch einen halben Meter höher ist, bleibt das SWR auch im ungünstigsten Fall noch im grünen Bereich:



Gespeist wird sie mit 6m Ecoflex 10. Zuerst hatte ich noch einen Daiwa-Umschalter dazwischen, um auf meine vertikal polarisierte Unterdach-Antenne umzuschalten - wegen meiner Blindenstock-Freunde. Doch den habe ich jetzt eliminiert; nachdem ich feststellen musste, dass er das SWR auf 1:1.5 verschlechtert.
Es ist halt so: jedes Übergangsstück, jeder Schalter und jedes eingeschleifte SWR-Meter bringt auf VHF (und noch viel mehr auf UHF) Verluste. Darum gibt es nur eins: Von der Antenne direkt auf den Transceiver, auf dem kürzesten Weg und mit dem besten Koax, das noch ins Budget des OM passt. RG-58 und Konsorten sind ein No-Go.

Bei einem Test-QSO zeigte sich die neue der alten Yagi klar überlegen (diese war nur halb so lang). Ein etwas stärkeres Signal beim Senden und beim Empfangen und vor allem weniger Noise aus der Umgebung. Ein wichtiges Plus.

Auch meine Referenz, die Bake ON0VHF, konnte ich bereits via Flugzeugreflexionen empfangen. Es ist jedes Mal ein beinahe mystisches Erlebnis, wenn plötzlich das schwache Signal aus 460km Entfernung aus dem Rauschen auftaucht.

Gewissermaßen als "Kontrastprogramm" hat mir ein Freund das Bild seiner "Holz"-Yagi zugesandt. Das möchte ich euch nicht vorenthalten:


Bei dieser Konstruktion hat das Dach aus Plexiglas seine gute Berechtigung. Es vermeidet die Kontaktkorrosion, die sonst zwischen Eisen und Kupfer stattfinden würde. Denn ohne Elektrolyt funktioniert keine Batterie, wie wir wissen. Und wenn die Feuchtigkeit weg bleibt, kann auch keine Kontaktkorrosion stattfinden, trotz der Kombination unterschiedlicher Metalle.



Für dauerhafte Antennen kommt aber nur Aluminium in Frage, in Kombination mit Schrauben aus Edelstahl. Das unedlere Alu schützt sich dabei mit einer nichtleitenden Oxydschicht. Wichtig ist jedoch, dass die Schraube in das Alu hineinschneidet, damit die beiden Metalle an der Kontaktstelle miteinender "verrieben" werden und das Aluminium dort keine Oxydschicht bilden kann.

Und schließlich sollten alle Koaxverbindungen (wenn möglich N-Stecker!) mit selbst vulkanisierendem Isolierband abgedichtet werden.

Hier mehr zum Thema Edelstahl und Korrosion.

Besonders interessant bei diesem Projekt war für mich die "Entwicklung" des SWR von der Theorie (Eznec 5+) über die Messungen auf der "Heubühne" bis zur Messung am definitiven Standort. Fazit: Hätte ich eine schmalbandige Variante gewählt, um noch das letzte Zehntel dB Gewinn rauszukitzeln, wäre ich heute wohl ziemlich enttäuscht.