Norwegen hat es bereits getan, die Schweiz ist auf dem Weg dazu: DAB ersetzt den FM Rundfunk. Nun hat Deutschland im Bundestag die Weichen gestellt: Anfang Juni hat dieser – weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit – mit der „vierten Änderung des Telekommunikationsgesetzes“ ein faktisches Verkaufsverbot von „normalen Radios“ beschlossen, und dies im wahrsten Sinne des Wortes in einer Nacht-und-Nebel-Aktion, nämlich um 2 Uhr morgens...
Die Einführung von DAB wird in DL auf eine ganz spezielle Art vorbereitet:
Der Bundestag hat nun nach jahrelangen Beratungen und Verhandlungen den Weg zu einem gesetzlichen Verbot des Verkaufs von Radios freigemacht, die keinen digitalen Empfangsteil haben, also kein DAB+ oder Internet-Radio unterstützen.
Der Verbotsweg ist zwar für DL typisch, doch da scheint einiges noch nicht klar zu sein. Verwirrung herrscht.
Aber auch das ist irgendwie typisch, wenn man an das Netzdurchsetzungsgesetz denkt, das der Deutsche Justizminister unbedingt haben will. Dabei rangiert Deutschland angeblich bereits jetzt auf Rang drei nach der Türkei und Russland was die Twitter-Zensur anbelangt.
Dagegen ist der sanfte DAB-Zwang geradezu harmlos.
Hierzulande habe ich mich übrigens an DAB gewöhnt und es schätzen gelernt. Besonders die Musikprogramme ohne Werbung und Moderatoren-Geplapper haben es mir angetan. Mein Favorit ist zurzeit - wie könnte es anders sein - Vintage Radio.
Die alten FM/MW-Radios wurden bereits in den Keller verbannt, wo sie auf ihren Abgang warten und beim nächsten Autokauf ist DAB+ ein Killer-Kriterium.
Trotzdem höre ich in den langen Winterabenden gerne den Holländischen Piratenstationen auf Mittelwelle zu - natürlich mit dem AFU-Transceiver ;-)
Seltsam, nicht wahr?
Jetzt wo die meisten dicken Mittelwellensender in Mitteleuropa verschwunden sind, wird die Mittelwelle wieder so richtig interessant. Auch schwache Stationen können nun gehört werden. Vielleicht baue ich mir wieder einmal ein Nostalgie-Radio - am besten mit Röhren. Da macht das Hören doppelt soviel Spaß.
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