Mittwoch, 4. November 2015
WRC-15: In Genf werden die Frequenzweichen gestellt
In Genève (Genf) hat gerade die WRC-15 begonnen. Das ist die Welt Radio Konferenz, die alle drei Jahre stattfindet. Die letzte Konferenz im Jahr 2012 hat uns das Mittelwellenband 472-479 kHz beschert. Mit was wird uns die laufende Konferenz überraschen? Erhalten wir zusätzliche Frequenzen oder wird uns etwas abgezwackt?
Natürlich geht es bei der WRC nicht in erster Linie um den Amateurfunk. Für uns ist das zwar die wichtigste Nebensache der Welt, doch für die Konferenzteilnehmer stehen andere Funkdienste im Vordergrund.
Trotzdem: Diesmal wird über eine mögliche Zuteilung von Frequenzen im 60m Band an den Amateurfunk entschieden: Im Bereich von 5250 bis 5450 KHz. Vorgespurt wurde dieser Entscheid bereits an der letzten Konferenz im Jahr 2012. Jetzt geht es um die Wurst.
Apropos Wurst: Das die schädlich sein soll, habt ihr sicher auch mitgekriegt. Jetzt verlangen doch tatsächlich Vegetarier, dass Würste mit einem ähnlichen Warnhinweis versehen werden wie Zigarettenpackungen. Doch zurück zur WRC-15.
Einige unserer Bänder stehen unter Beschuss.
Denn der Appetit der Kommerziellen im Mikrowellenbereich ist ungebrochen. Diesmal stehen unsere Bänder bei 10, 24 und 77 GHz zur Diskussion.
Wer das Geschehen in Genf in den nächsten Wochen verfolgen möchte, dem kann ich diese spezielle Seite des RSGB empfehlen.
Wie bei jeder WRC werden auch diesmal die Themen für die nächste Konferenz diskutiert. Und einige werden wahrscheinlich auch uns Funkamateure betreffen. Denn das 23cm Band steht auf der Kippe. Das Europäische Satelliten Navigationssystem Galileo wird dieses Band benutzen und es ist fraglich ob eine friedliche Koexistenz mit dem Amateurfunk möglich sein wird. Wenn wir Glück haben, können wir einen schmalen Bereich oberhalb 1300MHz für uns reklamieren.
Auch das 13cm Band wird in den nächsten Jahren vermehrt unter Druck kommen. Die drahtlose, virtuelle Gesellschaft braucht Bandbreite.