Dienstag, 2. Februar 2016
Funkperlen Reloaded: Das Filter in unserem Ohr
Veröffentlicht am 15. Mai 2012
Andy, G4JNT hat ein Programm entwickelt, welches erlaubt, Versuche mit CW-Signalen in unterschiedlichen S/N Ratio und verschiedenen Bandbreiten am PC durchzuführen. Damit kann jeder selbst ausprobieren, wie tief im Rauschen er noch CW-Signale entziffern kann. Die Resultate sind verblüffend. Unser Ohr ist in der Lage, CW-Signale noch unter der Grenze von 0dB SNR aufzunehmen. Wir stellen dabei auch fest, dass eine Verringerung der Bandbreite dabei keine grosse Rolle spielt. Zwar verbessert theoretisch jede Halbierung der Bandbreite das Signal-Rauschverhältnis um 6dB, doch dem Ohr ist das “wurscht”. Das liegt an der Selektivität unseres Gehörs. Sie liegt im Bereich von 30 bis 100 Hz. Erst wenn wir die Filterbandbreite des Empfängers unter die Bandbreite unseres Ohrs absenken, hören wir wirklich besser.
Das heisst, mit einem CW-Filter sind wir zwar in der Lage, das gewünschte Signal aus anderen herauszufiltern, so dass wir uns darauf konzentrieren können. Sind jedoch keine störenden Signale vorhanden, wie zum Beispiel im UKW-Bereich, hilft es uns nicht, Signale besser aus dem Rauschen herauszuhören. Das Ohr als Filter genügt in diesem Fall.
Bild: 5 Element Yagi mit Bambus-Boom nach DL6WU