Mittwoch, 18. Juli 2018

Es'hailsat 2 und das verflixte 13cm Band

Der Satellit Es'hailsat 2 soll noch dieses Jahr ins All gestartet werden. Dieser geostationäre Satellit wird 24 Stunden ununterbrochenen Funkbetrieb in ganz Europa und Afrika ermöglichen, von der Ostküste Südamerikas bis zum indischen Subkontinent, von Island bis zu den Inseln im indischen Ozean. Die Antennen können dazu fix ausgerichtet werden, eine Nachführung ist nicht notwendig. DX vom heimischen Balkon aus wird  damit auch für Funkamateure möglich, die bisher keine KW-Antenne errichten konnten. Die Amateurfunkantenne unterscheidet sich nicht mehr von der Satschüssel des Nachbarn.































Auf einem 250 kHz breiten Band können dann Funkamateure gleichzeitig in SSB, CW oder schmalbandigen Digitalmodi kommunizieren und experimentieren. Der Uplink erfolgt auf 2.4 GHz, der Downlink im 10 GHz Band.
Der Aufwand ist überschaubar: eine 60 - 90cm Satellitenschüssel mit einem Dualfeed soll ausreichen. Auf der Empfangsseite genügt ein Vorverstärker und ein Konverter, auf der Sendeseite soll ein Umsetzer von 144 (432) auf 2400 MHz mit zirka 10 Watt reichen.
Soweit so gut, doch es gibt ein Problem:

Das 2.4 GHz Band wird für WLAN und andere Heimelektronik verwendet. In einigen Ländern, unter anderen auch in der Schweiz, ist das Band nicht generell für den Amateurfunk freigegeben. 
Ich habe deshalb Anfang Mai dieses Jahres mit dem BAKOM Kontakt aufgenommen und um eine Sondergenehmigung gebeten. Eine Antwort steht zurzeit noch aus. 

Wird die Schweiz auf der Karte des Es'hailsat 2 ein weißer Fleck bleiben? Oder wird uns das BAKOM den Betrieb von 2400.05 - 2400.3 MHz für den Satellitenbetrieb erlauben? Darauf bin nicht nur ich gespannt. Sobald ich mehr weiß, werde ich euch informieren. 

Das 13cm Band ist in unserem kleinen Land inmitten Europas sowieso ein "seltsames Ding". Der Betrieb ist uns Funkamateuren nur von 2308 bis 2312 MHz erlaubt. Für andere Frequenzen im Bereich 2300 bis 2450 sind laut Vorschriften zwar individuelle Sondergenehmigungen vorgesehen, doch diese werden in der Praxis sehr restriktiv gehandhabt. Die Bewilligungen sind punkto Leistung, Antennengewinn und Azimutbereich beschränkt und werden nur für einen bestimmten Standort erteilt. Oft auch mit einer zeitlichen Beschränkung verbunden (z.B. nur für Conteste). 
Da für terrestrischen Schmalbandbetrieb in Europa der Bereich 2320 bis 2322 MHz benutzt wird, bleiben uns Ausbreitungsversuche via Tropo und Flugzeugscatter mit Funkamateuren in anderen Ländern verwehrt. 
Den Grund dafür kenne ich nicht, in diesem Abschnitt herrscht Dauerrauschen, wenn nicht gerade Amateurfunkstationen aus unseren Nachbarländern zu hören sind, die über unsere Köpfe hinweg Verbindungen tätigen. Wer oder was blockiert in den unergründlichen Gängen und Büros unserer Administration diesen Frequenzbereich. Wieso wurde uns der nutzlose Bereich 2308-2312 zugestanden und nicht 2320-2322 wie in den umliegenden Ländern. Ein Mysterium. 

     

1 Kommentar:

dentus35 hat gesagt…

Lieber OM
Es gibt ein Sprichwort, das heißt: Gehe niemals zu dem Fürst, wenn du nicht gerufen wirst.
Was es auch für mich bedeutet, ist klar. Solange Dein Signal nicht gehört wird, kann man dir nichts anhängen,.
Um auf den Es-hail zu kommen, hast du einen Spiegel oder eine scharf bündelnde Richtyagi. Die sieht nur der
Satellit, das BAKOM hat andere Sorgen, als diesen nahezu unhörbaren Signalen nachzulaufen.
Was die Lizenzen für 2400 anlangt, es sind Bürolisten, die alles liegenlassen, was nach Schreibkram und
Arbeit riecht. Also was solls, nicht schwätzen, machen heißt die Devise, es gibt höchsten eine Verwarnung.
Was macht eigentlich die USKA, schläft die den Schlaf der Ahnungslosen und Gerechten?
Vy73 de HB9...