Montag, 16. Juli 2018

Wer die Wahl hat, hat die Qual: Kenwood TS-890S



Wer die Wahl hat, hat die Qual. Als letzter der drei großen japanischen Hersteller bringt nun Kenwood ebenfalls einen neuen Mittelklasse-Transceiver auf den Markt (oberstes Bild). Über den neuen Yaesu FTDX-101D habe ich ja bereits berichtet, hier das Teil noch mal im Bild:



Der erste der Neuankündigungen für 2018 war ja der ICOM 7610, über den ich ebenfalls bereits berichtet habe. Hier noch mal im Bild:



  Alle drei Transceiver verfügen über eine Spektrum/Wasserfallanzeige in Echtzeit und die Signalverarbeitung erfolgt in SDR-Technik. Doch nur der ICOM ist ein Direct Sampler, bei dem die HF von der Antenne ohne weitere Mischung einem A/D-Wandler zugeführt wird.
Von Yaesu weiss man zwar noch nichts genaues, doch wenn es ein Direct Sampler wäre, wäre es in der PR sicher herausgestrichen worden.
Beim Kenwood ist der Fall klar: Es wird das "Down Conversion Prinzip des klassischen Superhets mit einer ganzen Palette von ZF-Filtern verwendet wie bereits im TS-590S/SG. Die Quarzfilter für alle Betriebsarten sind bereits eingebaut, bis auf ein optionales für 270Hz Bandbreite, wie aus diesem Flyer hervorgeht. Diese ZF-Filter werden seit einiger Zeit vornehm Roofing-Filter genannt. Ein Marketing-Trick. Im Prinzip handelt es sich immer noch um den guten alten Superhet mit tiefer ZF, der Standard war, bevor die Unsitte des Heraufmischens auf eine hohe ZF Usus wurde.
Ob das beim TS-890S für alle Bänder gilt und nicht nur für die "Vor-WARC-Bänder" wie im TS590S, wird sich noch erweisen.

Wie dem auch sei: Ob Direct-Sampling oder Mischer vor der digitalen Signalverarbeitung: Alle drei Geräte werden sicher sehr gute Empfänger besitzen und sich nur durch die Positionierung in der berühmt-berüchtigten Sherwood Liste unterscheiden. Die meisten OM werden kaum Unterschiede bemerken.
Die Sendeseite ist aber ein anderes Kapitel. Es bleibt abzuwarten, ob einer der drei besonders verzerrungsarm arbeitet. Von Predistortion habe ich bisher nichts gelesen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Somit kann sich der potentielle Käufer bei seiner Wahl ganz auf seine persönlichen Präferenzen, die ergonomische Details und das Aussehen konzentrieren. Das Auge funkt ja bekanntlich mit.
Natürlich wird auch der Preis eine Rolle spielen. Aber ich vermute, dass sich alle drei etwa in der gleichen Preisklasse bewegen werden, und in diesem Segment spielen einige Hunderter mehr oder weniger nicht so eine grosse Rolle wie im LowCost-Segment.

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