Die Antenne ist das wichtigste Element bei der drahtlosen Kommunikation. Das gilt auch für die Mikrowellen. Doch während man auf Kurzwelle mit einem ans Fensterbrett genagelten Klingeldraht noch ein QSO zustande bringt, ist mit solchen Späßen im 10 GHz Band Schluss.
Das liegt einerseits an der Ausbreitung der 3cm-Wellen, die ohne Ionosphäre auskommen müssen, andererseits aber an der sehr geringen OM-Dichte im 10 GHz Band. Sie dürfte in der Schweiz so um 0.0005 OM pro Quadratkilometer liegen. Wobei die meisten OM wohl nur bei Funkwettbewerben ihr Equipment aus dem Keller holen.
Wer auf ein QSO hofft, dem hilft unter diesen Umständen kein Draht, obschon Drähte auch auf 10 GHz funktionieren: Mit einem Stück Draht von 7mm Länge in der Antennenbuchse des Transverters hat man bereits einen Viertelwellenstrahler. Solche Strahler sind im Mikrowellenbereich übrigens keine Seltenheit. Man findet sie in vielen Koax-Hohlleiter-Übergängen. Dort drin sitzen diese kleinen Groundplane-Antennen und strahlen ihre Wellen in den anschließenden Hohlleiter. Aber Vorsicht: niemals in einen offenen Hohlleiter gucken, wenn der Sender läuft. Man trocknet seine Katze ja auch nicht im Mikrowellenofen.
Dar langen Rede kurzer Sinn: Man braucht für den Mikrowellenfunk eine gute Antenne. Also eine mit viel Gewinn. Hier habe ich bereits so ein Teil vorgestellt. Wir nennen das Teil inzwischen Wok, wegen seiner Ähnlichkeit mit einem chinesischen Kochgeschirr.
Oben im Bild ist diese Schüssel zu sehen. Der Hintergrund ist nicht etwa das Innere einer eisernen Jungfrau, sondern eine Messkammer. Sie befindet sich in der Firma MIRAD in Wittenbach in der Nähe von St. Gallen. Die MIRAD microwave AG ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von Mikrowellen-Antennen und Systemen. Insbesondere für Erdstationen für die Weltraum-Kommunikation.
Dass wir für den WOK die Messeinrichtung der MIRAD benutzen durften, haben wir Willi HB9PKZ zu verdanken. Willi ist in der Welt der großen Schüsseln eine bekannte Größe. Er entwickelt diese für Firmen und Organisationen wie zum Beispiel die ESA. Hier geht es zu seinem Blog. Für die Freunde der Mikrowellen ist dieses Blog eine Schatzkammer wie Alibabas Räuberhöhle.
Leider passen Willis große Antennen in keine Messkammer und so war es auch für ihn ein besonderes Erlebnis, wieder einmal die Theorie mit der Praxis zu vergleichen. Denn im Vorfeld hatte er unsere Antenne bereits rechnerisch untersucht.
Was dabei herauskam und was wir bei Willi und der MIRAD gelernt haben, darüber werde ich im zweiten Teil berichten.
Doch wer sind wir?
Wir sind ein Dreiergespann mit der gleichen Passion: dem 10 GHz Band. Links im Bild sind Hansjörg HB9EWH, in der Mitte "unser Lehrer" Willi und rechts Christoph HB9DTZ zu sehen.
Bei der MIRAD sind wir dann noch auf einen weiteren Gleichgesinnten gestoßen: auf Fiorello HB9DWK.
Er ist schon länger im 10 GHZ Band tätig und konnte uns über seine praktischen Erfahrungen berichten. Hier ist Fio in voller Aktion zu sehen:
Fortsetzung folgt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen