Donnerstag, 7. Dezember 2017

Winter und lahme Sonne = Zeit für das 160m Band



Wegen lokalem Noise und langen Drähten oft verschmäht, spielt das 160m Band jetzt wieder eine wichtigere Rolle. Hier geht's zur Zuteilung in DL.

Nicht nur für die DX-Spezialisten mit ihren hohen Sendemasten und den Beverage-Antennen für den Empfang, sondern auch für den 0815 OM, wie ich einer bin.

Denn das 80m Band trägt derzeit in den Abendstunden die Hauptlast der Kommunikation über mittlere Distanzen. Also über Entfernungen wo man auf 2m nicht mehr hinkommt und wo auf den höheren Bändern wie 40m bereits eine tote Zone herrscht.
Einen freien SSB-Kanal auf 80m zu ergattern, ist in Zentral-Europa nicht leicht, und manchmal kann die tote Zone sogar das 80m Band heimsuchen.
Tot heißt diese Zone, weil senkrecht in die Ionosphäre abgestrahlte Signale nicht mehr zur Erde reflektiert werden. Erst ab einem gewissen Einfallswinkel kommen die Signale zurück. Nahe Stationen, sofern sie nicht in Bodenwellen-Reichweite sind, hören dann nichts. Erst mit weiter entfernten Stationen sind QSO's wieder möglich.

Doch glücklicherweise gibt es das 160m Band. Es ist ein ideales Band für den Verkehr über einige 100 km mit senkrecht nach oben strahlenden Antennen. Und dazu gehören die meisten unserer Gebilde auf diesem Band. Zudem sind ihm tote Zonen unbekannt.

Gestern Abend hatte ich zum Beispiel ein QSO mit Stationen in Kassel. Trotz QRP auf deutscher Seite kam die Verbindung zu Stande. Das sind immerhin 500 km Distanz.
Die Kasseler konnte ich übrigens auch auf dem WEB-SDR in Berlin hören, der knapp 300 km von Kassel entfernt ist.

Wer sein 160m Signal überprüfen möchte, dem kann ich auch den SDR in Nantwich UK empfehlen. Der Empfänger befindet sich in einem alten Atombunker und die Anlage ist sehr empfindlich.
Für Versuche kann ich auch den Web-SDR von G4FPH anraten, der auch sehr ruhig ist und mit wenig lokalem QRM zu kämpfen hat.
Näher am Geschehen und nur 300 km von Kassel entfernt ist der SDR von OK1KPU.

An interessanten Web-SDR mangelt es hier in Europa wahrlich nicht, wie man sich hier überzeugen kann. Natürlich werden auch andere Bänder als 160m bedient. So habe ich mein Signal im 6m Band bereits in Straßburg hören, bzw. auf dem Wasserfall sehen können und ohne 10 GHz SDR auf der Hochwacht bei Zofingen könnte ich nie sicher sein, ob meine Mikrowellen-Anlage noch gut funktioniert.

Web-SDR sind also neben WSPR und dem Reverse-Beacon-Network ein sehr gutes Werkzeug um die Effektivität der eigenen Anlage zu überprüfen.

Bild: Amateurfunk ist eine Passion






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