Mittwoch, 5. April 2017

Das Leben ist ein Provisorium - die Antenne auch!



Das Leben ist ein Provisorium. Wieso sollen wir Antennen für die Ewigkeit bauen?

Es gibt Probleme, die wir ruhig unseren Erben überlassen dürfen, aber muss es unbedingt ein Gittermast mit einem massiven Betonfundament sein?
Klar, wer das begehrte DX mit einem Beam bejagen will, der braucht was Stabiles. Doch für uns "Drahtfunker" genügt ein Baum oder ein Dachgiebel als Stützpunkt. Eine Baubewilligung für einen "provisorisch" aufgehängten Draht wird man nur in seltenen Fällen benötigen. Außer der OM ist so blöd und fragt danach ;-)

Bäume sind die Freunde der Funkamateure. Sind sie nicht da - z.B. weil das vorgängige Hobby Rasen vertikutieren und mähen war - kann ein Fahnenmast aushelfen. Auch für diesen braucht es in den meisten Fällen keine Baubewilligung. Außer in Deutschland sieht man es überall gerne, wenn eine hübsche Landesfahne im Winde weht. Zur Not tut's auch die EU-Flagge, oder bei uns die Fahne mit dem Kanton. Ganz fiese OM hissen die Gemeindefahne. Welche Gemeinde hat schon was gegen das eigene Wappen?

Dass da nach einiger Zeit noch ein unscheinbarer Draht dran hängt und am Fuß des Mastes ein graues Truckli vor sich hin klimpert, fällt kaum auf. Sofern es nicht wie eine feste Installation aussieht.

Portabel von Zuhause aus, heißt die Devise. Dann klappt es auch besser mit dem Experimentieren, bzw. neue Antennen ausprobieren.  

Ich funke seit Jahrzehnten mit "zufällig" aufgeknüpften Drähten und Tunern, die in der Landschaft liegen wie bestellt und nicht abgeholt. Mein Lieblingsstück ist dabei ein alter Fiberglasmast. Nicht einer dieser praktischen Fischruten, die benutze ich nur im Urlaub. Sondern ein richtiger Glasfibermast. Ich habe ihn vor gut 20 Jahren bei VDL gekauft und er hat alle Stürme, Schnee und Eis überlebt, obschon ich ihn nie abgespannt habe. Es ist eigentlich ein 15m Mast, aber ich habe ihn nur auf 12m ausgefahren. Der unscheinbare graue Draht zieht seine Spitze deshalb nur unwesentlich krumm.
Meine Freude war groß, als ich kürzlich entdeckte, dass es die Firma immer noch gibt. Die gleichen Masten in unveränderter Qualität! Und neuerdings sogar im Internet bestellbar!
Diese Masten enthalten kein Carbon und bedämpfen daher auch keine Vertikalantenne, sollte sich der OM entschließen, einfach einen Draht senkrecht hochzuziehen.
Und obschon sie dauerhaft und unverwüstlich sind, sind sie höchst portabel. Ich habe meinen nur auf ein Wasserrohr gesteckt, das ich im Boden eingeschlagen habe. Es braucht keine ganze Mannschaft oder gar einen Kran um ihn aufzustellen, ein Pensionär bringt das ganz alleine fertig.  Ein wichtiger Punkt, wenn man älter wird.
Das Teil wird einfach Stück für Stück ausgezogen und mit den montierten Klemmen festgestellt.

73 de Anton    

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