Immer wieder erhalte ich interessante Zuschriften mit Tipps und Anregungen.
So hat mich HB9EMS darauf aufmerksam gemacht, dass die Swisscom plant, Antennen für das Mobilfunknetz in Kabelschächten zu montieren, um damit den steigenden Bedarf an Datenverkehr mit Mikrozellen abzudecken.
Natürlich hat die Swisscom nicht vor, aus der Tiefe eines Datenschachtes zu senden. Damit wären die Mikrowellen nicht einverstanden, wie wir Funkamateure wissen. Die Antennen werden zu diesem Zweck in den Deckel des Schachtes integriert. Sie sind also bündig mit der Strasse und wenn das Handy (Cellphone) den Deckel sieht, wird das auch klappen. Vermutlich auch mit Reflexionen an umstehenden Gebäuden. Hier das Patent eines solchen "Funkdeckels".
Eine andere Zuschrift hat mich von HB9ERB erreicht. Er schreibt zu meinem Beitrag "Auf der Suche nach 20dB:
Mit einem Begriff bin ich nicht ganz einverstanden: dass Windoms unsymmetrisch gespeiste Antennen seien. Das wäre im Widerspruch zum Balun, den Du eine Zeile vorher erwähnst.
Mein Vorschlag wäre "Windom-Antennen sind außermittig gespeiste Dipolantennen ..."
Damit bin ich einverstanden. Auch im Englischen wird ja der Begriff OCFD "Off Center Feed Dipole" verwendet. Nichts desto trotz ist die Windom ein asymmetrisches Gebilde und wird deshalb in der Literatur auch zu den unsymmetrischen Antennen gezählt. Wie das mit dem Balun und der angestrebten Symmetrierung gehen soll, ist mir aber immer noch nicht klar. In erster Linie wird der Balun ja zur Transformation der Impedanz eingesetzt. Er wird aber kaum aus einer unsymmetrischen eine symmetrische Antenne machen können.
Ich habe in der letzten Zeit viel zu OCFD Antennen gelesen. Einiges scheint mir widersprüchlich und zweifelhaft und unter den Experten scheint nicht in jedem Fall Einigkeit zu herrschen.
DJ0IP meint dazu auf seiner Webseite, der OCFD habe einen schlechten Ruf und der sei unter anderem dadurch zustande gekommen, dass die meisten OCFD-Antennen falsch gebaut seien. Genauer: die meisten OCFD hätten einen falschen Balun. BAD BALUN, schreibt er auf seiner englischsprachigen Seite ;-)
Aber vielleicht bestehen die Differenzen auch wegen der unterschiedlichen Ziele der Hersteller/Erbauer dieser Antennen. Die einen setzten auf die Zuleitung als strahlendes Element, damit die Antenne "richtig" funktioniert: Beispiel Carolina Windom. Andere wollen unbedingt vermeiden, dass das Speisekabel strahlt, bzw. empfängt.
Wie dem auch sei. Wenn das SWR und das Speisekabel nicht grottenschlecht sind und der Balun nicht heiß wird, werden die meisten Wellen wohl den Aether erreichen ;-)
Oder zumindest die Regenwürmer erwärmen, wenn das Teil niedrig hängt.
Hier noch die Seite von ON4AA zum Thema OCFD. Und hier eines sehr gute Einführung zum Thema von DH2MIC in einem Afu-Kurs. Auch DG0SA hat zu diesem Thema einen interessanten Vortrag gehalten. Er lässt sich hier herunterladen. Runter scrollen zu: Vortrag Rügen 2008: "Probleme außermittig gespeister Antennen"
Wenn ich nochmals einen OCFD baue, was mir heute unwahrscheinlich scheint, so werde ich wohl auf dieses Balun Design von OH7SV setzten. Aber ich setzte lieber auf einen Remote Tuner direkt am Speisepunkt der Antenne. Auch und wieder im nächsten Urlaub.
Bild: Mit dem Kanu in der Calanque d'en vau