Manchmal muss man an der Kiste rütteln, dann fallen einem interessante Perlen auf die Füsse:
Mein Vorschlag im letzten Blog, alle Relais abzuschalten, ist auf (negative) Resonanz gestoßen.
Nicht etwa bei den Usern - von denen gibt es ja nicht mehr so viele - sondern bei den Betreibern.
Ich denke, der Aufbau und der Unterhalt der Relais ist wesentlich interessanter, als darüber zu funken. Das dürfte auch auf dieses ominöse Hamnet zutreffen. Doch darüber werde ich mich im nächsten Blog "auslassen".
Etwas Neues aufzubauen, auszuprobieren und damit Erfahrungen zu sammeln, ist eines der wichtigsten Elemente im Amateurfunk. Kein Wunder schießen die Relais immer noch wie Pilze nach dem Regen aus dem Boden. Jeder Verein, und sei er noch so klein, muss sein eigenes Relais haben. Am liebsten noch je eins in allen digitalen Varianten. Fehlt ein prominenter Hügel - von einem Berg will ich erst gar nicht sprechen - tuts auch eine hohe Hütte im Tal. Hauptsache Relais.
Doch die Entwicklung geht nicht immer vorwärts. Back to the Roots ist oft auch eine Alternative.
So hat zum Beispiel die Amateurfunk Relais Interessengemeinschaft Mittlerer-Neckar e.V. in unserem "Nachbarkanton" Baden-Württemberg "das Rad neu erfunden" und vier Relais auf raffinierte Weise zusammengeschaltet. Drei 70cm und ein 2m Relais in guter alter FM Analogtechnik. Notabene ohne den lästigen Subaudio-Ton, rein Träger gesteuert.
So kann man denn durchs Ländle fahren und dabei mit interessanten OM parlieren und muss nur mal den Kanalschalter bewegen um die Verbindung nicht abbrechen zu lassen. Das leuchtet sogar mir als Relaismuffel ein, und wenn ich das nächste Mal ennet dem Bodensee unterwegs bin, werde ich das gerne ausprobieren.
Die vier Relais sind übrigens Notfunk tauglich. Denn sie laufen ab Batterie oder Notstromaggregat und sind nicht übers Internet miteinander verbunden, sondern über den Aether mittels Sub-Empfängern. Ein weiterer Pluspunkt für dieses System.
So könnte Relaisfunk wieder Spaß machen. Anstatt für jeden OM ein Relais, ein Relais für alle. Weniger ist mehr.
In der Schweiz würden vermutlich drei Sprechkanäle reichen. Einige miteinander verbundene Relais auf wirklich prominenten Bergen könnten das schaffen. Notfunk tauglich, versteht sich.
Bilder: Telegrafisten unter sich. Andy HB3YAF und Bernd DK1DU diskutieren über Andys QCX im Steampunk-Look und das Morsen mit Hosenknopf-Tasten.
OT: Liebt ihr auch klassische Cello-Musik?
1 Kommentar:
Hier noch ein Beispiel für ein überregionales System aus den Niederlanden...
https://www.hobbyscoop.nl/status/pi2nos/
73 de HB9PZM
Hanspeter
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