Mittwoch, 7. Februar 2018
Basteltipps
Das Bilderrätsel des letzten Posts wurde gelöst. Die erste Nachricht mit der richtigen Lösung kam von Ekki DK2CH und hiess Silizium.
Das Teil hat eine Reinheit von 99.99% wie sie für Solarzellen benötigt wird und kommt natürlich nicht so in der Natur vor. Wenn ihr also etwas ähnliches im Wald findet, ist es ein Stück zusammengeknüllter Alu-Folie.
Für die Herstellung von Halbleitern muss die Reinheit aber sehr viel höher sein: 99.999999999%.
Apropos Halbleiter: Gerade ist eine Sendung von RD15HVF1 aus Griechenland eingetrudelt - NOS.
Dieser MOSFET, der von KW bis ins 70cm Band 15 Watt liefern kann, ist bei Bastlern sehr beliebt, obwohl es heutzutage Besseres gibt. Doch die neuen Typen sind allesamt in SMD ausgeführt und welche Schwierigkeiten man damit haben kann, habe ich hier beschrieben. Ich musste nämlich in meinem IC-7400 die Treibertransistoren auswechseln - ein paar RD07MVS1. Ich glaube nicht, dass ich das ein zweites Mal tun würde.
Genau aus diesem Grund ist der alte RD15HVF1 in Bastlerkreisen so begehrt. Man kann ihn einfach auf ein Kühlblech schrauben. Zudem läuft er mit 12 bzw 13.8V.
Leider wird das Teil nicht mehr fabriziert und hat deshalb die chinesische Fake-Industrie auf den Plan gerufen. Auf Ebay zu kaufen ist also ähnlich wie ins Casino zu gehen und beim Roulette auf eine Zahl zu setzen. Der einzige zuverlässige Lieferant, der mir im Moment noch einfällt, ist die BOX73. Mal sehen, wie lange der NOS dort noch reicht.
So ein Teil habe ich auch in meinem "Zwischi" eingesetzt, dem Transverter, der meinen IC-7300 von 72 MHz ins 432 MHz Band bringt. Zwischentransverter habe ich ihn genannt, weil ich damit u.a. den 3cm Transverter von Kuhne ansteuern kann. Der 7300er ist also jetzt auf 10 GHz QRV und hat schon die ersten QSO's bestanden. Hier ist der Zwischi in Steampunk-Technik nochmals zu sehen, zusammen mit seinem Schema:
Leiterplatten sind zwar eine tolle Sache. Aber bis ich die gezeichnet und bestellt habe, ist der Prototyp schon längst gelötet und x-mal geändert ;-)
Und da auch eine Leiterplatte eine vernünftige Abschirmung braucht, löte ich das Ganze gerade in ein Blechgehäuse. Teile von Leiterplattenmaterial werden als Stützpunkte verwendet und das scharfe Auge kann sogar hie und da SMD-Komponenten erkennen, die Verwendung finden.
Nebst Kondensatoren natürlich die MMIC PGA-103+. So ist denn alles bis auf den RD15HVF1 in 50 Ohm Technik zusammengeschustert und ziemlich problemlos, von einigen Attaken von Herrn Murphy abgesehen. Aber das habe ich ja schon hier beschrieben und will euch nicht weiter damit langweilen. Auch den zugehörigen Lokal Oszillator habe ich hier beschrieben.
Nur noch ein Tipp für die Bastler unter euch:
Wer anstatt 50 Ohm Module diskrete Transistoren vorzieht und dann komplexe Impedanzen anpassen muss, dem kann dieses Tool helfen - es frisst sogar S-Parameter.
In diesem Zusammenhang ist es wieder Zeit, eine Warnung auszusprechen: Meine Schaltungen funktionieren in meinem Shack, ob sie auch bei euch funktionieren würden, entzieht sich meiner Kenntnis ;-)
Bild: Knapp über dem Nebel auf 650m.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen