Donnerstag, 22. Februar 2018
Trockenbatterien für den QCX
Was für ein Flop, die Geschichte mit der Kuh-Batterie. Aber ich habe die Hoffnung, den QCX mit Trockenbatterien zu betreiben, noch nicht aufgegeben.
Doch diesmal habe ich mir vorgenommen, zuerst das Datenblatt zu lesen, bevor ich mich in Versuche stürze. RTFM: ein Ratschlag den viele OM nicht beherzigen ;-)
Doch im Falle der Weidezaun-Batterie ist es nicht so leicht, ein adäquates Datenblatt aufzutreiben. Was sollen auch der Bauer und seine Kühe mit Daten anfangen. Ihnen reicht's, wenn das Teil funktioniert und davon können sie sich mit einem Griff, beziehungsweise mit dem Maul am Zaun überzeugen.
Nach längerer Suche habe ich doch noch etwas gefunden, das nach einem Datenblatt aussieht. Nicht vom Hersteller der Landi-Batterien, aber von der Konkurrenz. Aber vielleicht ist die Landi-Batterie auch nur umgelabelt worden, und die Dinger stammen alle aus der gleichen Quelle - wer weiss.
Was ich befürchtet hatte, bestätigte das Datenblatt. Es handelt sich bei der Batterie um eine Luft-Zink-Batterie. Dieser Typ wird vor allem als Knopfzelle in Hörgeräten eingesetzt. Daher muss vor Gebrauch der Kleber von den Luftlöchern abgezogen werden, was ich auch getan habe. Dieser Batterietyp ist nicht für große Ströme gemacht.
Wenn man keine Ahnung hat (was bei mir öfter vorkommt) und etwas über die Seele einer Batterie in Erfahrung bringen will, schließt man sie am besten kurz. Natürlich nur eine Sekunde und mit einem Zangen-Ampere-Meter, um den Kurzschlussstrom zu messen. Doch Vorsicht: bei Akkus sollte man diese Methode tunlichst unterlassen. Das weiss jeder Automechaniker, dem mal ein Gabelschlüssel auf die Batteriepole gefallen ist. Die Ermittlung des Innenwiderstandes muss bei Akkus mit einem Lastwiderstand erfolgen.
Die Kuh-Batterie aus dem vorherigen Blogeintrag brachte nicht mehr als ein Ampere Kurzschluss-Strom zustande. Nach dem ohmschen Gesetz lässt sich daher der Innenwiderstand der Batterie mit R=U/I berechnen. 9V/1A ergeben 9 Ohm. Et voilà: das ist der Grund, wieso da nicht mehr Strom rauskommen kann: der Innenwiderstand ist viel zu hoch.
Zum Vergleich habe ich eine alte 1.5 Volt D-Zelle von der Migros gemessen (oben im Bild), die sich seit Jahren im Keller langweilt und auf eine Taschenlampe wartet, die schon längst das Zeitliche gesegnet hat. Ablaufdatum 2004! Sie war noch ziemlich munter und brachte noch 10 Ampere Kurzschlussstrom auf. Ihr Innenwiderstand beträgt also nur 150 mOhm.
Eine Serie dieser Batterien (6-8 Zellen) könnte also durchaus den QCX betreiben, wie das Datenblatt zeigt. Mit dem Step up Converter aus dem vorhergehenden Blogeintrag könnte die Spannung konstant gehalten und das letzte Quäntchen Energie aus den Zellen gezogen werden. Ob sich das rechnet, ist eine andere Frage. Denn Trockenbatterien sind teuer und lassen sich nicht, oder nur sehr beschränkt aufladen.
Somit käme eine solche Stromversorgung nur als Notlösung in Frage.
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