Dienstag, 26. September 2017

Kurzwelle und Cash



Der Hurrikan Maria hat Puerto Rico übel mitgespielt. Das Stromnetz ist zerstört und die Menschen wurden praktisch in die 50er Jahre zurück katapultiert. Nebst all dem elektronischen Kram, den wir für unentbehrlich halten, sind auch Kreditkarten nutzlos geworden. Nur Cash geht noch.

Zwar heißen die Wirbelstürme in Europa Orkane und nicht Hurrikane und sind weniger stark, doch mit Stromausfällen ist auch hier zu rechnen. Ein harter Winter und eine Verkettung unglücklicher Ereignisse und das Stromnetz klappt zusammen. Wegen der Vernetzung nicht nur lokal, sondern im schlimmsten Fall europaweit. Eine Kostprobe bekamen wir im November 2006 zu spüren. Damals war der Spuk nach zwei Stunden vorbei. Doch ein Szenario mit einem Totalausfall von mehreren Tagen oder gar Wochen ist nicht unwahrscheinlich.
Was dann in den Ländern wohl passieren wird, die das Bargeld abgeschafft haben?

Natürlich ist auch das riesige Arecibo Radioteleskop vom Zusammenbruch der Stromversorgung in Puerto Rico betroffen. Aber der Hurrikan hat es auch direkt beschädigt. Eine dickes Koaxialkabel ist vom Feed abgerissen und in die Schüssel gekracht. Nur über eine Verbindung auf Kurzwelle war der Kontakt mit der Mannschaft in Arecibo möglich. Die Zufahrtsstraße wurde verschüttet.

Um die "Notfunk-Szene" ist es hierzulande merkwürdig still geworden. Ob wohl all die Relais und HamNet Stationen über eine Notstromversorgung verfügen, die auch längere Unterbrüche wegstecken kann? Und wie sieht es bei den einzelnen OM aus?

Wie auch immer: Zum QRP-Transceiver und einem geladenen Akku gehört nebst Notvorrat auch etwas Cash dazu, wie wir von Puerto Rico lernen können.

Bild: Der Montgo (bei Dénia) von der Rückseite. Das Bild stammt von Manfred DL2IAO, der zur selben Zeit in der Gegend war und mir geschrieben hat, dass dort tatsächlich wilder Fenchel an jedem Wegrand wächst :-)



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