Mittwoch, 9. Mai 2018

Geländequerschnitt und Fresnelzone online



Wer Zugang zu einem HamNet-Knoten will, muss vorab seine Chancen abklären. Entweder mit Ausprobieren oder mithilfe einer Berechnung des Geländequerschnitts, der ihm zeigt, ob eine Sichtverbindung gegeben ist und ob eventuell die Fresnelzone tangiert wird.
Auch der UKW/Mikrowellen-Funkamateur möchte oft wissen, wie das Gelände zwischen ihm und seinem Funkpartner aussieht. Im Gegensatz zum HamNet-User ist er aber nicht unbedingt auf Sichtverbindung angewiesen.

Programme zur Berechnung und Anzeige des Geländequerschnitts findet man im Internet. Auch Google Earth kann für eine bestimmte Strecke einen Geländequerschnitt darstellen, ebenfalls das Kartenprogramm der Schweizerischen Landestopografie.

Doch was für Wanderer interessant ist, dient dem Funkamateur nur bedingt. Denn diese Programme zeigen weder eine mögliche Sichtlinie noch berücksichtigen sie die Erdkrümmung, was für längere Pfade notwendig ist. Zudem kann die Fresnelzone weder berechnet noch im gewählten Funkpfad dargestellt werden.

Es gibt zwar Programme, die das schaffen, doch meistens handelt es sich dabei um proprietäre Software. Das heisst, sie kosten Geld oder sind nicht für die Öffentlichkeit bestimmt (Militär).

Aber es gibt Ausnahmen in den unergründlichen Tiefen des Internets. Zum Beispiel das folgende Online-Tool:
Dieses Programm kann nicht nur weltweit Geländequerschnitte darstellen und Sichtlinien inkl. Erdkrümmung berechnen. Sondern auch Fresnelzonen frequenzabhängig darstellen.
Doch das ist noch nicht alles:
Das Tool berechnet auch die Funkabdeckung eines userdefinierten Standortes und zeigt den Horizont mit den sichtbaren Berggipfeln. In einer Tabelle werden diese mit Distanzangaben noch einzeln aufgelistet. Das Bild oben zeigt die Funkabdeckung von meinem Standort aus. Die Dreiecke sind die Gipfel die meine Antenne sehen kann und die roten Flächen sind die Orte, zu denen eine Sichtverbindung möglich ist. Wie immer ein wenig berauschendes Bild, wenn man im hügeligen Mittelland zwischen Jura und Alpen zuhause ist. Für Weitverbindungen bin ich deshalb auf Reflexion und Diffraktion, Tropo- und Flugzeugscatter und andere Spezialitäten angewiesen.
Aber nun lassen wir endlich die Katze aus dem Sack:
Das Programm findet man hier.
Es ist nicht so gut wie proprietäre Programme und das Raster ist grob. Zudem trifft man immer wieder auf weisse Flecken und andere Ungenauigkeiten. Aber es verschafft dem OM einen guten Überblick über die Chancen und Schwächen seines QTHs.

Wer ein genaues Linkbudget einer HamNet-Anbindung erstellen will, ist mit diesem Programm hier besser bedient. Auch dieses Programm bietet einen Geländequerschnitt und stellt die Fresnelzone dar. Füllt man die Tabelle akkurat aus, erhält man die empfangene Leistung in dBm. Auch die Regenrate kann eingegeben werden um die Bedingungen bei schlechtem Wetter zu simulieren.

Wer aber nur mal schauen möchte, welche Gipfel er von seinem Standort aus sehen kann und wie diese heißen, der ist hier am besten bedient.

Nachtrag: Von Stefan DL8SFZ  habe ich gerade noch eine Mail zum Thema bekommen. Er schreibt:

Hallo Anton,
um deine Auflistung der Programme noch abzurunden habe ich noch dieses hier:
wie es funktioniert habe ich hier etwas beschrieben:

Es zeigt recht genau, wie gut man ein Signal wo empfangen kann. Bei größeren Reichweiten muss man den zu berechnenden Radius vergrößern und die Feinheit kann man auch noch bestimmen. Dann dauerts aber manchmal recht lange…
Ich finde es mit Abstand das beste Programm zur Flächenabdeckungsbeurteilung für rundstrahlende Stationen oder auch mit Einschränkung für Richtantennen.
Probier es mal aus, einfach registrieren und loslegen. Es kann auch weit mehr, wie du feststellen wirst.
 

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