Für PA Bauer ist die Bezeichnung EB104 ein Begriff.
So heißt die Motorola Application Note für eine Kurzwellen Linearenstufe mit 4 mal MRF150 von Helge Granberg. Die meisten Transistorendstufen im Amateurfunk und darüber hinaus, basieren auf diesem Design, das sich über die Jahre hinweg als äußerst zuverlässig und nachbausicher erwiesen hat. Vier MRF150, wie im Originaldesign, bringen gut 600W, doch heutzutage gibt es modernere Transistoren. Zum Beispiel den SD2933 oder seine verbesserte Version der VRF2933. Diese leisten in der EB104-Schaltung bis zu 1200W HF Output.
Gleich welche Transistorendstufe bei dir, lieber Leser, auf dem Tisch steht: die Schaltung ist höchstwahrscheinlich eine Variante von EB104.
Aber nicht nur fixfertige Kurzwellenendstufen basieren auf der EB104 Application Note, auch Bausätze. Zum Beispiel die von CCI, Communication Concepts Inc.
Auch W6PQL liefert Platinen und Material für Endstufen. Zwar mit einem LDMOS (2 Transistoren in einem Gehäuse), doch das Design ist ähnlich. Platinen sind unbestückt oder vollständig bestückt und getestet erhältlich.
Aber auch im Osten sind EB104 Bausätze zu haben. Zum Beispiel aus der Ukraine und aus Russland. R3KBO hat sogar die Bezeichnung EB104 für seine Webseite "gekapert" ;-)
R3KBO liefert unbestückte, teilbestückte oder fertige Platinen nicht nur für das HF-Deck, sondern auch für das Tiefpassfilter, die Schutzschaltung und die SWR Anzeige. Damit kann sich der gewiefte OM eine PA nach eigenem Gusto zusammenbauen, ohne das Rad selbst erfinden zu müssen.
Genau das habe ich kürzlich getan. Die Platinen habe ich über Ebay geordert. Alles außer dem Tiefpassfilter und der Sende- Empfangsumschaltung und natürlich dem Gehäuse und dem Netzteil. Letzteres ist übrigens auch käuflich, wenn sich der OM kein eigenes bauen will. Die PA braucht ca. 50V und natürlich entsprechend Saft. Fertige Schaltnetzteile für 48V sind in allen Leistungsklassen für wenig Geld im fernen Osten zu finden. Man tauche einfach in der E-Bucht. Leider heulen sie mit ihren lauten Lüftern wie die Hunde.
Deshalb habe ich mich für einen klassischen Trafo, Gleichrichter und Siebelkos entschieden.
Die Transistoren für die PA, sowie Kupferplatte (Heatspreader), Alukühlkörper und Lüfter habe ich aus verschiedenen Quellen bezogen. Und das Gehäuse ist zur Hauptsache aus einem Material, das meinen bescheidenen konstruktiven Fähigkeiten entspricht: aus Holz ;-)
In meinem nächsten Beitrag will ich über meine Erfahrungen mit dieser "Bausatz" PA berichten. Stay tuned!
Wie ihr sehen könnt, bin ich ein Chaot. Doch wie alle meine Projekte ist auch dies ein Prototyp und ständigen Veränderungen unterworfen. Ich habe diese PA nicht gebaut, weil ich sie benötige, sondern um Erfahrungen zu sammeln und um zu lernen. Es wird nicht die letzte sein. Denn man lernt aus Fehlern...und da stecken noch einige drin ;-)
Die Koryphäen unter meinen Lesern und die, die sich dafür halten, mögen dieses "Meisterwerk" bitte nachsichtig beurteilen.