Freitag, 16. Dezember 2016
Auf der Pirsch in kalten Gefilden
Die Sonne schwächelt und die Funkbedingungen sind mies; vermutlich ist Putin daran schuld.
Höchste Zeit, dass endlich ein Wahrheitsministerium ins Leben gerufen wird. Das wird auch uns Funkamateuren helfen, das Richtige zu denken.
Füchse jagen macht Spaß. Bisher habe ich allerdings nur kleinere erlegt. So 70 cm bis maximal 2 m lang. Aber nächstens geht es auf zur Großwild-Jagd. Ich habe einen 80 m Fuchs im Visier.
Dazu braucht es natürlich das richtig Instrument.
Doch die Zahl der Waffenhändler ist klein und mit Plunderware aus dem Reich der Mitte bin ich bedient.
Dieses Mal sollte es echte deutsche Wertarbeit sein. Ich entschied mich für einen Snoopy80 aus dem QRP-Shop. Er soll für Opa und Enkel gleichermaßen geeignet sein. Ich gehöre zur ersten Kategorie.
Kaum bestellt, brachte Sonja, die Pöstlerin, den Bausatz. Notabene unterhalb des Zollradars, denn der QRP-Shop hatte, wie es sich gehört, die deutsche MwSt. abgezogen. Wir sind ja Gott sei Dank nicht im EU-Verein. Trotzdem müssen wir natürlich machen, was die Königin von Europa, der Buchhändler und der Weinliebhaber befehlen und zahlen auch reichlich Tribut.
Säuberlich verpackt und ohne fehlende Teile lag der Snoopy80 in zerlegtem Zustand vor mir. Hier das Bild, das sich mir bot:
Die Anleitung ist von deutscher Gründlichkeit geprägt und entspricht dem legendären Heathkit-Standard. Wer sich genau daran hält, kann nichts falsch machen. Auf jeden Fall nicht, was die elektrische Seite des Peilers betrifft. Die Mechanik wurde etwas stiefmütterlich behandelt. Das fing bei den (zu großen) Lötnägeln an, die man, gemäß Anleitung, mit dem Hammer in die Platine schlagen sollte und hörte mit dem halben Bohrplan für das Gehäuse auf. Ich habe mir ein Presswerkzeug gebaut und den fehlenden Teil des Bohrplans selbst ausgemessen.
Doch das tat der Freude keinen Abbruch. Denn der Snoopy hat einiges auf der positiven Seite der Bilanz:
- die ins Gehäuse integrierte Ferritantenne
- die geniale und einfache Schaltung mit dem geringen Stromverbrauch
- die "end of life" Anzeige für die Batterie
Der Snoopy lief auf Anhieb und ich konnte damit am Abend sogar Stationen aus England hören. Schon erstaunlich, was so eine winzige Ferritantenne und sechs Transistoren leisten. Eigentlich sogar nur vier, denn ein Transistor steuert den HF-Abschwächer und ein zweiter dient als Vorverstärker für die "Antenne de lever de doute". Auf Deutsch könnte das Zweifelsantenne heißen? Für die, welche noch nie auf der Jagd waren: eine sehr kurze Vertikalantenne, die der Jäger zuschalten kann um eindeutig zu bestimmen, was vorne und hinten ist.
Eine kurze Jagd runs ums Haus mit dem U3 von Hans Summers und einem Stück Draht als Fuchs vertrieb jeden Zweifel. Ich mag den Snoopy und kann ihn weiter empfehlen.
Erstes Bild: 23cm Yagi in der Kälte. Wer sich über den scheinbar nackten LNA wundert: er ist mit Gießharz überzogen :-)
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