1.8-54 MHz, SWR unter
1:2, nur 6m hoch, keine Radials. So oder ähnlich tönt es in der Werbung. Doch
wo liegt eigentlich der Ursprung dieser Wunderantennen?
Die Idee der
Wunderantenne kam, wie die meisten Wunder, aus Amerika. Ein Instant-Tuner ohne
Stromversorgung, sicher eingegossen in Epoxiharz, passte jedes Stück
Draht im ganzen Kurzwellenbereich an 50 Ohm an.
Das Geheimnis dieser
Wunderbox war – kein Wunder – natürlich unser alter Freund: der Unun. Und damit
das SWR auch wirklich schön tief blieb und der Ferritkern nicht zu heiß wurde,
hatte es auf der Antennenseite noch einen kräftigen Widerstand. Nach diesem
Prinzip funktionieren noch heute etliche Wunderantennen.
Doch
wie so oft bei technischen Entwicklungen: die Amis erfinden es, die Japaner
perfektionieren es: JJ1GRK tüftelte an einem Unun, der ohne Abschlusswiderstand
auskommen sollte und publizierte schließlich einen Artikelim
japanischen CQ Ham Radio. Das Resultat war ein ziemlich skurriles Teil. Ein 1:4
Unun, wie ihn schon die Amerikaner verwendet hatten, der jedoch soviel
Eigenverlust aufwies, dass der Widerstand nicht mehr nötig war. Natürlich war
der Unun entsprechend groß um die Verlustwärme abzuführen. JJ1GRK erfand auch
die neckischen “Umkehrschlaufen”, deren Sinn sich nicht ohne weiteres
erschließt. Doch man braucht kein Japanisch zu verstehen um deren Zweck zu
ergründen: die Diagramme im Artikel enthüllen das Geheimnis.
Gemeinsam ist vielen
Wunderantennen, dass sie keine Radials, kein Gegengewicht zu benötigen
scheinen. Doch das ist bloß ein Traum, wie seriöse Tests, die auf Messungen und
nicht auf Anekdoten beruhen, immer wieder feststellen. Es ist das Koaxialkabel,
bzw. sein Mantel, der das fehlende Gegengewicht ersetzt und strahlt. Fügt man
gleich unter der Antenne eine Mantelwellensperre ein, ist der Spaß vorbei und
der Wirkungsgrad säuft ab.
Eine
Ausnahme scheint übrigens die sogenannte Room Cap von HB9ABX zu sein, die er
auf seinem Wagen spazieren fährt. Kein Wunder: das Teil ist groß und das Gegengewicht in Form des Autos recht gut.
Vielleicht strahlt das Auto sogar mehr als die Antenne ;-)
Leider will auch Felix
sein Antennenprinzip nicht dem Licht der Fachleute aussetzen. Man erhält die
Bauanleitung nur gegen Geld und Geheimnisvertrag, was einem praktischen
Diskussionsverbot gleichkommt. Und so bleiben auch die Untersuchungen an seiner
Antenne mehr oder weniger auf das Anekdotenhafte beschränkt. Felix wirbt
übrigens für seine Antenne so:
Eine neue, revolutionierende Idee erlaubt
den Bau von kleinen KW-Antennen,
welche im Betrieb die gleiche Effizienz wie grosse Antennen erreichen.
welche im Betrieb die gleiche Effizienz wie grosse Antennen erreichen.
Wer weiß, vielleicht
hat er tatsächlich den Gral der Antennenkunst entdeckt?
Es
gibt aber eine alte vergessene Antennenform, die ganz ohne Gegengewicht
auskommt: Die Fuchsantenne,
ein endgespeister 1/2 Lambda Strahler. Doch darüber mehr zu einem späteren
Zeitpunkt.
73 de Anton
Bild: Yagis, die in
den Himmel starren (Auf einem Raketenabschussgelände)