Wenn die Signale aus
dem RX immer schwächer werden, liegt es manchmal nicht an den Ausbreitungsbedingungen
oder am Empfänger. Zuweilen ist es der OM selbst, dessen Hörvermögen abnimmt.
Vielleicht wäre es
jetzt an der Zeit, eines jener winzigen Geräte zu kaufen, die eigentlich
niemand will und die vom Preis her durchaus mit einem teureren KW-Transceiver
konkurrieren können?
Doch halt! Manchmal
ist die Lösung des Problems banal: ein verstopftes Ohr! Ohrenärzte erzählen
Schauergeschichten, was sie in Ohrkanälen finden. Abgebrochene Wattestäbchen,
keimender Weizensamen, das vermisste Ohrstück vom MP3-Player. Meistens ist es
aber nur Ohrschmalz, der als Dämpfungsglied wirkt und eine Spülung zeigt
Wunder. Der Old Man hört wieder wie ein Young Man.
Verstopfung findet man
aber nicht nur im Ohr. Auch Mikrofone können verstopft sein. Ab Fabrik und mit
voller Absicht. Denn Elektretmikrofone sind empfindlich auf Feuchtigkeit, und
um die Membrane vor nasser Aussprache zu schützen, verpassen die Hersteller
manchen Handmikrofonen einen Filz, wie hier im Bild in einem MH-36:
Kein Wunder, dass die
Gegenstation die Modulation etwas zerdrückt und filzig findet.
Abhilfe bringt in
diesem Fall nicht eine Spülung wie beim Ohrenarzt, sondern ein Griff zur
Pinzette. Wer nicht gerade eine nasse Aussprache hat wie ein Gartenschlauch,
der kann auch ruhig ohne Filz funken. Ganz schutzlos sind die Mikrofonkapseln
gleichwohl nicht. Hinter dem Filzpropfen befindet sich in der Regel noch eine
letzte Sperre, ein feines Vlies:
73 de Anton