Ich weiß, Fred hat keine Freude daran, dass ich seine Pico-Base umbenamst habe: aber ich fand den Namen Morsegarage treffender. Lieber Fred, sei doch froh, dass ich sie nicht Morseständer genannt habe ;-)
Man fährt also die kleine Schnapsnase oder den kleinen Zweihebler von Palm in die Garage und er sitzt dort wie angegossen. Die Taste in der Garage steht dann wie mit angezogener Handbremse auf dem Stationstisch und rührt sich nicht mehr vom Fleck. Das ist das Verdienst der drei Füsse, die in Versenkungen stecken. Drei scheint zwar etwas minimalistisch - gewisse französische Autobauer meinten auch eine Zeitlang, drei Schrauben seien genügend, um ein Rad zu befestigen - doch bei der Morsegarage ist wohl nicht die Materialeinsparung der ausschlaggebende Grund: Auf unebenen Flächen findet eben nur das Dreibein eine stabile Lage.
Wie oft habe ich mich schon darüber aufgeregt, dass Kunststoff-Füsse rutschen oder gar abfallen. Das wird bei Fred's Pico-Base sicher nicht passieren. Die Idee mit den Vertiefungen für die Füsse ist genial einfach und die gewählten Füsse gehören zu den besten, die ich bisher auf dem Stationstisch hatte. Sie sind sehr rutschfest.
Als Falschmorser bin ich natürlich keine richtige Referenz was Tasten und ihre Garagen angeht. Darum habe ich das Duo kurzerhand auf die Reise geschickt: zu meinen Freunden in Kassel. Als Schweizer weiß man ja: unsere nördlichen Nachbarn meckern immer und über alles. Und am schlimmsten sind dabei die Lehrer. Wer könnte also besser geeignet sein, das Duo unter die Lupe zu nehmen?
Lange musste ich nicht auf einen Bericht warten, der kam postwendend.
Mit der Garage, pardon, der Pico Base war man sehr zufrieden. Doch bei der kleinen Schnapsnase wurde leise Kritik laut. Hier kommt, was oben nicht im Text steht. Bernd, DK1DU meint dazu:
heute brachte unsere Briefträgerin eine Morsegarage. Tolles Teil. Die Garage.Das Problem der kleinen Schnapsnase mit der eigenen Körpermitte ist mir auch aufgefallen. Sie hat zwei Mittelpunkte, je nachdem ob man gerade einen Punkt oder einen Strich gegeben hat. Ich habe versucht, dies durch eine Änderung der Einstellung zu verbessern, aber es ist mir nicht ganz gelungen. Schließlich habe ich es auf meine Unfähigkeit und den zuvor genossenen Primitivo geschoben und deshalb in meinem Bericht nicht erwähnt.
Und sie verstehen sich gut. Die Picos und die Garage. Passt alles gut und genau. Das Ding ist schwer und steht gut auf dem Tisch. Allerdings verschwinden die kleinen Mängel der kleinen Tasten damit nicht. Die Pico mit den Doppelhebeln ist ein bisschen wackelig in sich und bleibt es auch. Und die Schnapsnase hat wirklich Probleme, ihre Körpermitte zu finden. So richtig kann ich mich daran nicht gewöhnen. Die Finger irren ein bisschen in der Gegend rum und suchen die Kontakte. So ab 35 WpM wird es anstrengend. - Und wenn jemand mit etwas mehr Schwung zu Werke geht, dann reißt er auch die Garage mit um. Dann ist sie zu klein.
Also für die Idee und die liebevolle Ausführung für Pico mit Garage ein Sehr Gut.
Handhabung, Betriebssicherheit und Feeling beim (normalen) Morsen: Gut.
Brauchbarkeit für flottes CW oberhalb von 35 WpM: nur Schwach Befriedigend.
Wer sich für die Zwerge von Palm als Portabeltasten entscheidet und diese auch zuhause nutzen möchte, der ist mit der Pico-Base, wie sie Fred nennt, sehr gut bedient. Die Taste mit der anderen Hand zu halten oder aufs Transceivergehäuse zu kleben, mag ja draußen im Feld ok sein, für zuhause ist solches Funken aber zumindest unbequem.
Vielen Dank lieber Fred, für die Morsegarage Pico-Base.
Hier geht's zu Fred's richtiger Garage. In seiner Werkstatt kümmert er sich übrigens um alle Tastenmarken.
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