Der Baumarkt ist ein
toller Antennenshop. Man findet dort alles, was es braucht, um Antennen von
Lang- bis Mikrowelle selber zu bauen. Je häufiger man mit Antennen
experimentiert umso besser, denn im Antennenbau zählt vor allem eins:
Erfahrung. Und die zahlt sich aus, schließlich ist die Antenne der beste
Hochfrequenzverstärker. Die teuerste Funkstation nützt nichts, wenn die Antenne
ein Dummy Load ist. Doch umgekehrt können mit einer einfachen Station die
schönsten Funkverbindungen getätigt werden, wenn die Antenne gut ist.
Nebst Erfahrung
braucht es aber noch ein paar Grundregeln beim Antennenbau Aus meiner Sicht
sind dies folgende:
1.
Gekaufte Antennen sind nicht besser
als selbstgebaute. Auch wenn uns die Konsum-Welt immer wieder vorgaukelt, dass
etwas umso besser ist, je teurer es ist. Und überhaupt: Draht abschneiden kann
jeder selbst und Bauanleitungen gibt es zuhauf.
2. Jede Antenne hat
zwei Pole. Beim Dipol ist das offensichtlich, bei den Radials einer
Vertikalantenne auch. Nur endgespeiste Halbwellenstrahler (Fuchsantenne)
brauchen kein Gegengewicht, denn dort ist es bereits „inbegriffen“. Doch dort
wo es fehlt, sucht sich die HF ihren Rückleiter selbst. Meistens in Form des
Speisekabels (Koax-Abschirmung).
3. Eine Antenne muss
nicht resonant sein, um zu strahlen. Sie muss nur an die Speiseleitung
angepasst sein. Natürlich erleichtert eine resonante Antenne die Sache etwas
und ev. Verluste im Koppler fallen weg.
4. Strom strahlt. Das
bedeutet, dass eine Antenne vor allem aus dem Strombauch heraus strahlt. Dort
verlustbringende Spulen anzubringen ist keine gute Idee. Dafür kann man bei
Dipolen fast „straffrei“ die Enden abknicken oder herunterhängen lassen
(Faustregel: max. ein Drittel). Doch Vorsicht:
5. An den Enden einer
Antenne herrscht immer Hochspannung. Deshalb ist besonders dort auf gute
Isolierung zu achten. Doch Antenneneier braucht es nicht unbedingt, eine
Kunststoffleine genügt für unsere Sendeleistungen.
6. Das SWR sagt nichts
über die Leistungsfähigkeit einer Antenne aus – nur über die Anpassung an die
Speisung. Wenn die Speiseleitung nicht stark verlustbehaftet ist, spielt auch
ein SWR von 1:3 oder gar 1:4 auf KW keine Rolle und ist nur für die Endstufe
wichtig. Sie soll ja nicht etwa zurückregeln oder gar kaputt gehen.
7. Bei kurzen Antennen
(<Lambda/4 Strahler) sinkt der Strahlungswiderstand rapide. Und da sich der
Wirkungsgrad einer Antenne = Rs/Rs+Rv berechnet, fallen die Verluste bei kürzer
werdenden Strahlern immer mehr ins Gewicht. Vor allem Erdverluste bei
Groundplanes und Inverted-L usw., die gegen Erde betrieben werden.
Alle diese Regeln
gelten übrigens auch für Wunderantennen.
Frohes Bauen
73 de Anton